Der NABU Hechingen gibt Tipps, wie das Gärtnern mit Rücksicht auf die Tierwelt funktioniert. Statt grüner Ödnis werden Blühwiesen empfohlen. Auch torffreie Erde schütze die Umwelt.
Passend zum frühlingshaften Wetter gibt die Hechinger NABU-Gruppe Gartenbesitzern Tipps, was für den Artenschutz getan werden kann. Zum Beispiel mit dem Kauf torffreier Erde, der Pflanzung heimischer Gehölze und Stauden sowie mit Nisthilfen für Vögel und Insekten. Nicht nur für die Moorgebiete als wertvolle Biotope, auch für das Klima sei der immer noch stattfindende Torfabbau fatal, heißt es in einer Pressemitteilung der NABU-Gruppe. Beim Abbau werden große Mengen Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen. Besser seien daher torffreie Pflanzerden aus einer Mischung aus Rindenhumus, Holz-, Kokos-, Chinaschilf- oder Hanffasern, die ebenfalls im Handel angeboten werden.
Bei der Frühjahrsbestellung und -bepflanzung des Gartens sollte auch an die bedrohte Tierwelt gedacht werden, rät Uli Knoll von der Hechinger NABU-Gruppe: „Für Vögel und Insekten sind heimische Sträucher und Stauden mit ihren Blüten, Früchten und Samen wesentlich wertvoller als immergrüne fremdländische Gewächse wie Thuja und Kirschlorbeer.“ Auch sollte ein Teil der Grünfläche nicht ständig kurzgehalten werden, sondern sich zur Blumenwiese entwickeln können.
Mähroboter sind Gefahr für kleine Tiere
Vollautomatische Mähroboter sparen zwar Zeit und Mühe, der ständig extrem kurz gehaltenen Rasen sorgen aber für eine grüne Ödnis, die Insekten und Kleintieren nichts bieten kann. Darüber hinaus stellen Mähroboter eine Gefahr für kleine Tiere wie Grashüpfer und andere Insekten, Spinnentiere, aber auch Blindschleichen, Eidechsen und sogar Igel dar.
Auch das beim Rückschnitt von Bäumen und Hecken anfallende Material kann im Garten sinnvoll genutzt werden. Statt es zu entsorgen oder gar zu verbrennen, könne es, jedenfalls teilweise, direkt auf dem Grundstück bleiben: „Totholz steckt voller Leben, denn es zieht Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen sowie Vögel, Fledermäuse und Igel magisch an. Daher sollte der Gehölzschnitt in einer Gartenecke aufgeschichtet werden“, rät NABU-Gartenexpertin Brigitte Brenner.
Vögel suchen Plätze zum Brüten
Und nicht zuletzt suchen die Vögel im Frühjahr wieder nach Plätzen, an denen sie brüten und ihren Nachwuchs aufziehen können, doch es mangele an geeigneten Quartieren. Selbst im kleinsten Garten sei Platz für Nisthilfen für Vögel und Wildbienen, weiß Wolfgang Fuchs vom NABU.
Info: Wer sich informieren will, kann die Broschüre „Gartenlust - für mehr Natur im Garten“ im NABU-Shop bestellen oder herunterladen unter www.nabu-shop.de/nabu-aktiv-gartenlust-fuer-mehr-natur-im-garten.