Erneuert sind die Reste der ehemaligen Selig-Wasserstube, die ein Überbleibsel der Flößerei ist. Auch eine neue Holzbrücke ist unweit der dort stehenden Flößerhütte mit einer Informationstafel zum Thema entstanden. Foto: Fotos: Schabert

Naturerlebnis: Selig-Wasserstube umgestaltet und daneben Holzbrücke erbaut / Lehrpfad teilweise erneuert

Vor 45 Jahren wurden Erholungseinrichtungen nach dem "Erholungsplan Kleinenztal" aufgebaut. Nachdem diese mittlerweile zumeist in einem desolaten Zustand waren, wurden sie nun zu einem großen Teil renoviert und umgestaltet.

Bad Wildbad-Calmbach. Forstrevierleiter Arnold Rauland hat vor einem Jahr nicht zu viel versprochen, als er erklärte, dass die nach der jüngsten Forst-Verwaltungsreform in seine Zuständigkeit gekommenen Erholungseinrichtungen im Kleinenztal erhalten und Zug um Zug renoviert werden sollen. Einst nach dem "Erholungsplan Kleinenztal" vor 45 Jahren aufgebaut, zeigten sich diese vor allem im Bereich des Vogel- und Gewässerschutzlehrpfads teils in einem desolaten Zustand. Dies hat sich zu einem guten Teil inzwischen geändert.

Renoviert ist die Selig-Wasserstube, bei der auch eine neue Holzbrücke entstanden ist. Das eigentliche Relikt aus den Zeiten der Flößerei selber ist teils erneuert und so umgestaltet, dass der Abfluss des Wassers ungehindert erfolgen kann. Ein neues Holzschild weist weiter flussaufwärts auf den Einstieg in den Lehrpfad hin. Auch dort erkennt das wache Auge an verschiedenen Stellen die Reste solcher kleiner Stauseen, von denen in vergangenen Jahrhunderten an der Kleinenz bis Calmbach 16 Stück das Flößen von Langholz ermöglichten. Den ehemaligen Bürgermeister Ulrich Maier wird es freuen, dass Sanierungsarbeiten aufgenommen wurden. Denn er, mit ihm der einstige Leiter des Forstamts Wildbad, Oberforstrat Helmut Weiß, und der im vergangenen Jahr verstorbene frühere Forstrevierleiter Hans Fischer gehörten zu den Initiatoren, die das Walderholungsgebiet anregten und gestalteten.

Gut zu Fuß sein

Wer den Lehrpfad nutzt, sollte auch nach den Unterhaltungsarbeiten gut zu Fuß sein. Denn kleine Holzbrücken und Wurzeln auf dem oft nur schmalen Naturpfad – teils zwischen zwei parallelen Wasserläufen verlaufend – erfordern Trittsicherheit. Aber umso naturnäher kann die Strecke genossen werden, die ein ganzes Stück weit zwischen der Kleinenz und dem ehemaligen Kanal zum um das Jahr 1860 abgebrochenen Werk der Einsensägemühle geführt ist.

Gereinigt sind die offenbar recht wetterfesten Tafeln, die seit nunmehr 45 Jahren die Natur beschreiben. Da geht es beispielsweise um die Schmetterlingswelt, Vogelarten oder Schlangen. Ein größerer Teil der Bilder und Erklärungen steht am bequem begeh- und für Radler befahrbaren Talweg über dem Fluss auf der Seite gegenüber der Bundesstraße 294.

Noch Renovierungsbedarf ist am oberen Teil des naturnahen Lehrpfads gegeben, der am Übergang der Kleinenz auf die andere Seite wechselt. Hier führt die Strecke – auch direkt vom Talweg ab – zu den und durch die gepflegten Anlagen des Forellenparks Kleinenztal. Hier gibt es Informationen zum Leben im Wasser. Beobachtet werden können Angler, die sich eine Mahlzeit aus den Teichen fischen. Es kann dort auf schnatternde Gänse getroffen oder ein Blick auf das Wildschweingehege geworfen werden. Am oberen Ende der Fischzucht führt der Rundgang wieder über den Fluss auf den Talweg.