Über sehr gute Bewertungen in der ersten großen Besucherbefragung kann sich das Team des Nationalparkzentrums am Ruhestein freuen. Fast alle Befragten würden Dritten einen Besuch empfehlen.
Das Zentrum für Evaluation und Besucherforschung am Badischen Landesmuseum befragte in mehreren Erhebungswellen von Januar bis November 2022 insgesamt 2453 Ausstellungsgäste. 96 Prozent der Befragten bewerten die Ausstellung mit „sehr gut“ oder „gut“. Eine deutliche Mehrheit der Gäste hält einen weiteren Besuch der Ausstellung für sehr wahrscheinlich, und fast 100 Prozent würden Dritten einen Besuch empfehlen. Über die Befragung informiert der Nationalpark in einer Mitteilung.
Besondere Erfahrungen
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Nationalpark den Nerv unserer Zeit trifft. Menschen wollen Natur erleben, und sie wollen tiefer in die Themen rund um die Artenvielfalt unserer Heimat eintauchen“, wird Umweltministerin Thekla Walker in der Mitteilung zitiert. Die Ausstellung leiste das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie biete besondere Erfahrungen, zum Beispiel wie ein Vogel über den Schwarzwald zu schweben oder sich tief in die Unterwelt der Pilze zu begeben.
91 Prozent der Gäste bestätigten, etwas Neues erfahren zu haben. Fast 80 Prozent empfanden die Inhalte als gerade richtig – ein knappes Viertel hätte zu einzelnen Themen gerne noch mehr erfahren. „Besonders gefreut hat uns, dass die Rückmeldungen so positiv waren, obwohl der Besuch unseres Zentrums gerade zu Beginn des Erhebungszeitraums aufgrund der Corona-Maßnahmen doch noch sehr erschwert war“, sagt Britta Böhr, stellvertretende Nationalparkleiterin.
Lob zur Atmosphäre
Lobend äußerte sich die Mehrheit der befragten Gäste auch zur Atmosphäre, zur Familienfreundlichkeit, zur Freundlichkeit der Servicekräfte und zur Mehrsprachigkeit. „Das ist ein schönes Kompliment für unsere Arbeit“, sagt Ursula Pütz, Leiterin des Nationalparkzentrums. „Kritische Rückmeldungen sind uns natürlich genauso wichtig – um zu sehen, wo wir noch etwas verbessern können“, so Pütz.
Auch Kritik geäußert
Beim Mikroskop sahen viele Gäste Verbesserungsbedarf, das Exponat funktionierte nicht zuverlässig. Kritisiert wurden auch eine zu geringe Anzahl an Sitzgelegenheiten und fehlende Toiletten in der Ausstellung. Einige empfanden die Ausstellung als „digital überladen“ und Eintrittspreise wie Parkgebühren als zu hoch. Auch die fehlende Möglichkeit der Kartenzahlung wurde oft genannt. „Das ist uns bewusst, und daran arbeiten wir mit unserem Anbieter“, sagt Pütz. Die Kritik an der „zu starren“ Einlasssituation sei hingegen ein Beispiel, das noch genauer untersucht werden müsse, um zu entscheiden, ob diese sich nicht eher auf die Corona-Maßnahmen bezog. „Unser Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen wieder zu befragen, um mit diesem Feedback weiter arbeiten zu können“, sagt Susanne Berzborn aus der sozialwissenschaftlichen Forschung des Nationalparks, die die Evaluation mit betreute.
Ein Besuchermagnet
Finanziert wurde die Befragung im ersten Jahr nach der Ausstellungseröffnung von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Auch Nationalparkratsvorsitzender Klaus Michael Rückert freut sich über die positiven Umfrageergebnisse: „Das Nationalparkzentrum ist ein echter Besuchermagnet für unsere Region geworden und macht einen Besuch im Nationalpark definitiv noch attraktiver.“ Das belegen auch Gästezahlen. „Von Januar bis Ende Mai 2023 haben wir einen Zuwachs um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbucht – insgesamt besuchten im ersten Halbjahr mehr als 25 000 Menschen die Ausstellung“, berichtet Pütz.
Weitere Infos unter www.nationalpark-schwarzwald.de
Zusätzliches Angebot
Wechselausstellung
Um gerade Mehrfachbesuchern des Nationalparkzentrums noch mehr Anreize bieten zu können, wird es künftig zusätzlich zur kostenpflichtigen Dauerausstellung noch eine kostenfreie Wechselausstellung geben. „Wir sind glücklich, diesen Plan nun endlich umsetzen zu können“, sagt Ursula Pütz. Den Auftakt macht die Fotografin Ulrike Klumpp mit ihrer Ausstellung „De-nature“, die den Einfluss von Menschen in Europa auf die Zerstörung und Ausbeutung der Regenwälder darstellt.