Britta Böhr und Berthold Reichle treten im Herbst als neue Leiter des Nationalparks Schwarzwald gemeinsam die Nachfolge von Wolfgang Schlund an, der in den Ruhestand geht.
Für den aktuellen Leiter des Nationalparks, Wolfgang Schlund, neigt sich die Zeit in dieser Führungsfunktion dem Ende zu. Er gibt zum 1. Oktober das Ruder an seine Nachfolger ab. Gemeinschaftlich übernehmen Britta Böhr, bisherige stellvertretende Leiterin des Nationalparks, und Berthold Reichle, aktuell im Umweltministerium für Schutzgebiete zuständig, künftig die Leitung.
Umweltministerin Thekla Walker hat den Nationalparkrat laut einer Mitteilung aus ihrem Haus am Montag über den Wechsel informiert.
„Der Nationalpark ist ein großer Schatz Baden-Württembergs und von enormem Wert für den Naturschutz und die Artenvielfalt. Umso wichtiger ist es, dass er fachkundig und umsichtig organisiert und geleitet wird. Dass der Park sich in den vergangenen Jahren so gut entwickelt hat, ist auch das Verdienst von Wolfgang Schlund, dem ich meinen großen Dank für seinen engagierten Einsatz aussprechen möchte“, wird die Ministerin zitiert.
„Künftig werden wir gleich doppelt gut aufgestellt sein: Mit Britta Böhr und Berthold Reichle übernehmen zwei erfahrene Nationalpark-Experten das Ruder. Mit viel Herzblut und im Zusammenwirken aller Beteiligten werden sie die anstehenden Herausforderungen tatkräftig angehen“, so Walker.
Auch Landrat Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Nationalparkrats, freut sich der Mitteilung zufolge auf die Zusammenarbeit mit der neuen Doppelspitze. „Wir werden gemeinsam an der Weiterentwicklung des Nationalparks arbeiten. Unter starker Beteiligung der Kommunen wollen wir den Park für die Zukunft gut aufstellen und dabei stets den Benefit für die Region und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort im Blick haben.“
Die neue Nationalparkleitung übernimmt ihre Aufgaben am 1. Oktober. Britta Böhr erklärt: „In den vergangenen elf Jahren hat sich der Nationalpark in vielen Bereichen sehr gut entwickelt. Neben der großartigen Natur, die wir hier schützen und erforschen, schlägt mein Herz auch für die Menschen im und rund um den Nationalpark.“ Mit Blick auf die Zukunft ergänzt sie: „Mit der Weiterentwicklung des Parks möchten wir das gegenseitige Vertrauen wachsen und ein echtes Miteinander entstehen lassen.“
Berthold Reichle, der aktuell als stellvertretender Referatsleiter im Umweltministerium arbeitet, steht ebenfalls in den Startlöchern. „Ich gehe mit großer Freude, aber auch Respekt gemeinsam mit Britta Böhr an meine neue Aufgabe als Co-Leiter des Nationalparks. Ich möchte gerne mit dem gesamten vielfältigen Team dazu beitragen, dass die Menschen den Nationalpark als ihren Nationalpark erleben und ihn als Perle der wilden Natur wahrnehmen, die er für die Region ist.“
Zu den Personen
Wolfgang Schlund
Der promovierte Biologe Wolfgang Schlund war von 1997 bis 2013 Leiter des Naturschutzzentrums Ruhestein. Er leitete den Nationalpark von 2014 bis 2021 zunächst gemeinsam mit Thomas Waldenspuhl, von 2023 bis jetzt in alleiniger Verantwortung. Er verabschiedet sich in den Ruhestand.
Britta Böhr
ist promovierte Biologin. Seit der Gründung des Nationalparks Schwarzwald 2014 leitete sie den Fachbereich Nationalparkplanung, regionale Entwicklung und Tourismus, ab 2021 übernahm sie auch die stellvertretende Leitung des Nationalparks. Während der Gründungsphase war Böhr als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung „Wald und Gesellschaft“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg Teil des Koordinationsteams, das die Einrichtung des Nationalparks begleitet hat. Zuvor war sie maßgeblich an der Erstellung der Waldnaturschutzkonzeption sowie des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements der Landesforstverwaltung beteiligt.
Berthold Reichle
ist ausgebildeter Förster und Bergführer. Mehrere Jahre war er beim Bergwaldprojekt im Bergwald der Schweiz und Deutschlands im Bereich Naturschutz und Bildungsarbeit tätig. Im Forstamt am Bodensee hat er zudem jahrelange Erfahrung als Förster gesammelt. Darüber hinaus leitete Reichle 21 Jahre lang das Haus des Waldes in Stuttgart und hat die Waldpädagogik wesentlich konzeptionell und strukturell in Baden-Württemberg mitetabliert. Aktuell ist er als stellvertretender Referatsleiter im Landesumweltministerium für Schutzgebiete zuständig und dabei aktuell vor allem mit dem Prüfprozess zum Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben betraut.