Wanderer sollten im Winter die ausgewiesenen Wege nicht verlassen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Marijan Murat

Schnee und winterliches Wetter locken im neuen Jahr wieder viele Menschen in den Schwarzwald. Dabei gilt es für Wanderer einiges zu beachten, um die Natur und die Tiere in der kalten Jahreszeit nicht zu stören und sich selbst nicht zu gefährden.

Baiersbronn/Ruhestein - Egal, ob man die überschüssigen Pfunde nach den vielen Festessen loswerden, fit ins neue Jahr starten oder einfach nur die winterliche Landschaft genießen möchte - es gibt viele Gründe für einen Ausflug in die Natur. Die Einhaltung der Besucher-Regel des Nationalparks und der Region Schwarzwald ist jedoch im Winter noch wichtiger als im Sommer.

Wanderer sollten immer auf den ausgewiesenen Wegen bleiben, betont Michael Gilg, Sprecher der Schwarzwald Tourismus GmbH. Bei einem Wegenetz von mehr als 24.000 Kilometern im Schwarzwald sei dies auch im Winter kein Problem. Um stets auf dem richtigen Pfad zu bleiben, ist es deshalb wichtig, die Schilder und Hinweise zu lesen.

Das kann auch Unfälle verhindern. Denn wie Franziska Lemoine von der Pressestelle des Nationalparks Schwarzwald erklärt, sind einige Strecken beispielsweise nur den Langläufern vorenthalten. Wanderer müssen dann andere Routen einschlagen.

Tiere nicht beim Winterschlaf stören

Das Einhalten des Wegegebots ist auch wichtig, um Wildtiere nicht an ihren Rückzugorten aufzuschrecken oder sie gar beim Winterschlaf zu stören. Lemoines vermutet, dass immer wieder Wanderer den Weg verlassen, weil sie ihn nicht mehr erkennen können - oder sogar aus Absicht. Gespräche mit den Rangern führten dann aber auch schnell zur Einsicht. "Die Wichtigkeit vom Naturschutz ist mittlerweile bei den meisten angekommen", sagt die Sprecherin. Und fügt hinzu: "Die Menschen können gerne das Erlebnis Natur im Nationalpark genießen, müssen aber auch Rücksicht nehmen. Die Natur hat Vorrang."

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Warnung vor Glätte

Einige Wege sind außerdem nicht nur unpräpariert, sondern auch saisonbedingt gesperrt. Eine Karte mit allen Wegsperrungen im Nationalpark ist hier zu finden. Bei anderen Pfaden sowie Aussichtsplattformen und -Türmen wird außerdem bei Schnee und Glätte durch Schilder vom Betreten abgeraten.

Auch Schluchten sollten Wanderer im Winter meiden, so Gilg von der Schwarzwald Tourismus. Durch Schnee, Regen und Eisglätte könne es dort "sehr rutschig und gefährlich" werden. Der Pressesprecher rät Wanderern und Wintersportlern, sich bei unklaren Wetterverhältnissen zuerst bei den Experten vor Ort nach den Bedingungen zu erkundigen. "Bei einer Winterwanderung am Feldberg kann es auf der abgewandten Seite sehr glatt sein. Leider wird das Wetter immer wieder unterschätzt."

Bei vielen Touren wird mittlerweile angegeben, ob sie für den Winter geeignet sind. Auch daran sollte man sich halten.

ÖPNV statt Auto

Sobald im Schwarzwald wieder mehr Schnee fällt, strömen auch die Besucher in den Nationalpark. "Dann wird es mit dem Parken schwierig", sagt Lemoine vom Presseteam. Sie rät, lieber mit dem ÖPNV anzureisen. Vor allem, da Falschparkern ein Bußgeld drohe und das Auto - während die Insassen noch unterwegs sind - abgeschleppt werden könnte.

Die Anreise mit dem Bus sei jedoch nicht überall möglich, erwidert Gilg. Ist eine Anreise mit dem Auto trotzdem notwendig, sollten an schneereichen Tagen mit gutem Wetter die Hotspots vermieden und lieber auf nicht so überfüllte Parkplätze ausgewichen werden.

Abstandsregeln gelten auch im Nationalpark

Einen so großen Andrang wie vor einem Jahr habe es im Nationalpark in dieser Saison jedoch noch nicht gegeben, berichtet Lemoine. "Die Reisetätigkeiten sind diesen Winter auch nicht eingeschränkt und der Wintersport findet statt."

Gilg vom Schwarzwald Tourismus berichtet allerdings von "wahnsinnig viel Betrieb" bei beliebten Ausflugszielen wie auf der Kandel bei Waldkirch. "In der Pandemie ist man dazu angehalten, sich nicht drinnen zu treffen, deshalb steigt das Bedürfnis draußen zu sein und sich dort zu treffen. Und durch die Regeln herrscht Unsicherheit, ob man wirklich ins Ausland fliegen soll. Deshalb entdecken immer noch viele Menschen die Region vor ihrer Haustür."

Coronabedingt gelten im Nationalpark sowie im übrigen Schwarzwald weiterhin die Abstandsregeln. "Wenn sich alle Menschen an die Regeln halten, gibt es keinen Grund, im Winter nicht draußen zu sein", findet Gilg.