Müll gehört nicht in den Wald: Patrick Schreib, Geschäftsführer Nationalparkregion Schwarzwald GmbH, wirbt für mehr Rücksicht in der Natur. Foto: Nationalparkregion Schwarzwald GmbH

Sie stehen an Parkplätzen und anderen stark frequentierten Orten im mittleren und nördlichen Schwarzwald: Rund 300 Schilder werben seit kurzem für einen rücksichtsvolleren Umgang mit der Natur in der Region.

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Region - Die Tafeln stammen von der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald sowie der Nationalparkregion Schwarzwald GmbH und wurden den insgesamt rund 40 Mitgliedsgemeinden zur Verfügung gestellt.

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Nationalpark Schwarzwald unterstützen die Kampagne, etwa über die Sozialen Medien.

Ansturm über Ostern?

Mit Blick auf die Osterfeiertage und -ferien sowie die guten Wetterprognosen gehen die Tourismusverantwortlichen davon aus, dass es wieder zahlreiche Ausflügler in die Region ziehen wird. Das Angebot für Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger sei groß genug, die Besucherfrequenz müsse sich nicht an bekannten Punkten konzentrieren. Vielmehr wünschten sich die Vertreter der Schutzgebiete und des Fremdenverkehrs, dass sich die Gäste vor ihrer Fahrt in den Schwarzwald über alternative Tourenvorschläge informieren und sich die Verhaltensregeln in der Natur bewusst machen. "Wir sind schon in der Paarungs- und Brutzeit vieler Vögel. Und manche Waldbewohner haben bereits oder bekommen bald Nachwuchs", so Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker.

René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, ergänzt: "Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Zahl der Tagesausflügler im Schwarzwald in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Dadurch steigt der Druck auf die Natur und das führt stellenweise leider auch zu Problemen mit zurückgelassenem Müll oder nicht angeleinten Hunden in Schutzgebieten."

Der Geschäftsführer der Nationalparkregion Schwarzwald, Patrick Schreib, stimmt zu: "Wir freuen uns, dass unsere Region immer beliebter wird und die Menschen sich nach mehr Natur sehnen. Wir wollen jedoch auch dafür werben, dass diese Ausflüge mit Rücksicht auf die Natur gemacht werden."

Botschaft mit Humor

Die Botschaften sollen auf den Schildern aber nicht moralinsauer vermittelt werden, sondern auch mit Humor. Auf einem menschenleeren Waldweg werden diverse menschliche Hinterlassenschaften und ihre Verrottungszeiten dargestellt. Als "noch nicht vom Aussterben bedrohte, unbeliebte Waldbewohner" liegt dort beispielsweise eine Bananenschale ("Gemeiner Rutscher", Verrottungszeit ein bis drei Jahre) neben einer Plastiktüte ("Gemeiner Beutler", Verrottungszeit bis 120 Jahre) und einer leeren Plastikflasche ("Geknickter Durstling", Verrottungszeit 500 bis 1000 Jahre).

Die Botschaft dahinter: Müll gehört nicht in den Wald. Auf den Schildern im nördlichen Schwarzwald wird an die Schönheit der Natur erinnert: Nur wer auf den Wegen bleibt, seinen Hund anleint, Abfälle mit nach Hause nimmt und den Wald zum Schutz der Wildtiere nicht bei Dämmerung oder nachts betritt, kann die Natur schützen und gleichzeitig genießen.

Viel Müll liegt im Wald

Im Nationalpark habe der große Besucherandrang im Winter deutliche Spuren hinterlassen. Insbesondere Müll und das Verlassen der Wege hätten den Rangern Sorgen bereitet, heißt es in der gemeinsamen Pressemittelung weiter. Besucherlenkung sei für die Tourismusregionen im Schwarzwald schon längst zum Thema geworden. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie habe habe die Bedeutung zugenommen.