Der geplante Nationalpark Nordschwarzwald stößt auf Skepsis. Foto: dpa

Seit Juni hatten Interessierte Gelegenheit, ihre Kommentare zum geplanten Nationalpark Nordschwarzwald abzugeben. Mehr als 400 haben die Chance genutzt.

Stuttgart - Kurz vor Ende des Anhörungsprozesses zum Gesetz für den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald haben sich online mehr als 400 Bürger an der Diskussion beteiligt. Seit Juni hatten Interessierte Gelegenheit, ihre Kommentare zu verschiedenen Aspekten abzugeben.

Nabu-Landeschef Andre Baumann zog ein positives Fazit der Kommentar-Phase. Anhörung über das Beteiligungsportal der Landesregierung sei ruhiger verlaufen als befürchtet worden sei, sagte Baumann am Mittwoch zum Ende der Anhörungsfrist am selben Tag. Das Gesetz zur Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald soll nach Angaben des Naturschutzministeriums Anfang Oktober vom Kabinett beschlossen werden. Nach den Plänen der grün-roten Landesregierung soll es möglichst noch in diesem Jahr im Landtag beschlossen werden.

Baumann forderte die CDU-Fraktion auf, dem Gesetz doch zuzustimmen. „Die CDU sollte das Thema nicht wahltaktisch ausnutzen“, meinte Baumann. Der Nationalpark sei ein „ultrakonservatives“ Projekt. Es gebe auch viele CDU-Politiker, die für den Nationalpark seien. Die CDU-Fraktion hat kürzlich angekündigt, dem Entwurf wegen der Proteste vor Ort nicht zustimmen zu wollen.

Um den Nationalpark Nordschwarzwald durchzusetzen, reichen im Landtag die Stimmen von Grünen und SPD. Der Park soll die Teilgebiete Ruhestein (Ortenaukreis und Kreis Freudenstadt) und Hoher Ochsenkopf/Plättig (Kreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden) umfassen. Es wäre der erste Nationalpark im Südwesten überhaupt.