Minister Bonde erklärte bei einer Wanderung im Nordschwarzwald den aktuellen Stand in der Debatte um einen Nationalpark. Foto: Kuhnert

Diskussion um Zone im Nordschwarzwald nimmt Fahrt auf. Förderung gäbe es durchs Land.

Ruhestein - Die Diskussion um einen Nationalpark im Nordschwarzwald gewinnt an Tempo und Leidenschaft. Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Grüne) führt Gespräche mit Interessengruppen. Bei einer Pressewanderung stellt er gestern die mögliche Gebietskulisse für einen Park vor.

Derzeit Suchgebiet von 17.000 Hektar im Fokus

Derzeit richtet sich der Fokus auf ein rund 17 000 Hektar großes »Suchgebiet« im Bereich Schliffkopf, Bannwald Wilder See, Hornisgrinde und Kaltenbronn. Daraus könne ein Nationalpark in einer Größe von »10 000 Hektar plus/minus« entstehen.

Das Gebiet liege ausschließlich in Staatsforsten und sei nicht besiedelt. Der Park solle, so Bonde, als ein Entwicklungsnationalpark entstehen mit drei Viertel der Fläche als Kerngebiet und einem Viertel als Managementzone, in der touristische Entwicklungen, Eingriffe und Änderungen möglich sind. Entwicklungszonen sollen in einem Zeitraum von 25 bis 30 Jahren der Natur überlassen werden. Ein Nationalpark werde mit erheblichen Landesmitteln gefördert.

Diskussion mündet in Fachtagung in Bad Wildbad

In Gesprächen mit Interessengruppen wie Vertretern des Forstes, der Sägewerker, mit Gastronomen oder Bürgermeistern aus dem Nordschwarzwald wurden – so Bonde auf Nachfrage unserer Zeitung – bereits viele Missverständnisse abgeklärt und Vorurteile beseitigt. Die Gespräche seien in überwiegend sachlicher Atmosphäre verlaufen. Das heftig diskutierte Für und Wider zum Nationalpark mündet Ende September in eine Fachtagung in Bad Wildbad. Dort sollen die Fragen für den Anforderungskatalog zum Erstellen eines Gutachtens über das Für und Wider des Parks formuliert werden. Bonde: »Alle haben ein Recht auf und die Möglichkeit zur Mitsprache.«