Flexibel einsetzbar: Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm Foto: dpa

Im Länderspiel gegen Chile in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena spielt der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wie beim FC Bayern auch auf der Sechserposition.

Stuttgart - Philipp Lahm liebt neue Herausforderungen. Und daher überrascht es nicht, dass er sich in seiner neuen Rolle als Mittelfeldspieler ziemlich gut gefällt. Trainer Pep Guardiola hat den Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft in dieser Saison fast immer auf der Sechserposition aufgeboten, nur noch selten spielte Lahm beim FC Bayern auf seiner angestammten rechten Verteidigerposition. Warum also sollte es nun bei der Nationalelf anders sein? „Ich fühle mich wohl im Mittelfeld und es macht mir Spaß“, sagt Lahm, „ich war jahrelang Außenverteidiger, irgendwann kennt man jede Situation. Das ist jetzt etwas Neues. Ich kann mir gut vorstellen, noch Monate oder Jahre auf dieser Position zu spielen.“

Auch im Länderspiel gegen Chile an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ARD) wird Joachim Löw seinen Kapitän im zentralen Mittelfeld auflaufen lassen. „Er ist für uns jetzt sehr wichtig auf dieser Position“, sagt der Bundestrainer. Im letzten Test vor der WM-Nominierung am 8. Mai wird statt Philipp Lahm der Dortmunder Kevin Großkreutz auf der rechten Abwehrseite spielen. „Diese Aufgabe habe ich beim BVB auch schon ein halbes Jahr lang erfüllt“, erklärte der Mittelfeldspieler.

Ob Lahm bei der WM im Sommer in die Abwehr zurückkehren wird, hängt vor allem davon ab, wie schnell sich seine Kollegen erholen. Bastian Schweinsteiger, der nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder bei 100 Prozent ist, sammelt derzeit Spielpraxis, Ilkay Gündogan (Rückenprobleme) und Sami Khedira (Kreuzbandriss) fallen aber weiter aus. „Wenn alle wieder fit sind, ist es eine andere Situation. Wenn nicht, muss man ernsthaft überlegen, Lahm auch in Brasilien ins Mittelfeld zu stellen“, sagte Löw.

Indes zeigt der Warnschuss, den der Bundestrainer abgegeben hat, Wirkung. „Die Uhr tickt“, hatte Löw am Montag den Druck erhöht, „nur wer sie hört, hat eine reelle Chance, dabei zu sein.“ Lukas Podolski, der gegen Chile sein erstes Länderspiel seit August 2013 bestreiten will, jedenfalls begrüßte die Ermahnung. „Jeder muss sich angesprochen fühlen. Es wäre fahrlässig zu sagen, man ist gut drauf und muss nichts mehr machen“, sagte der Offensivspieler.

Ungewiss ist, ob Miroslav Klose heute gegen Chile spielen kann, der angeschlagene Torjäger nahm nach intensiver Behandlung zumindest am Abschlusstraining teil.

Für das Länderspiel gibt es noch etwa 2000 Karten, die von neun Uhr an im VfB-Fancenter erworben werden können. Restkarten gibt es dann von 18.45 Uhr an den Tageskassen der Mercedes-Benz-Arena.