Ein freigiebiger Narro belohnt den „Narro“-Rufer. Foto: Vögele

Für den großen Umzug hatte die Broatschuazunft ideales Narrenwetter bestellt und bekommen. Der traditionelle Kanonenschlag verkündete: Es geht in Vöhringen los. 54 Narrenzünfte und Laufgruppen mit rund 2500 Hästrägern und 17 Wagen setzten sich nach und nach in Bewegung.

Erwartet wurde die Narrenschar von mehreren tausend, fröhlichen Zuschauern am Straßenrand. Angeführt wurde sie vom behäbigen Broatschua, der Vöhringer Symbolfigur.

 

Ein überbreiter Schuh, der gerade dabei war, eine Bruthenne samt ihre Küken zu zertreten, mitgeführt in einem Wägelchen, zeugte von der Tat des Namensgebers.

Ein prächtiges Bild

Rot-weiße Elferräte, charmant winkende und tanzende Gardemädels, freigebige Narros, Hansele, Schantle, Broatschua und ein gewaltiges Heer an orangefarbenen Hexen boten gleich ein prächtiges Bild.

Ihre Nachbarn, die Bergfelder Narrenfreunde folgten; und nur widerwillig ließ sich deren mitgeführter Geißbock durch die Jäkle bändigen. Da hatten selbst diese rauhen Gesellen Mühe.

Schabernack getrieben

Ein richtiges Unwesen und Schabernack trieben die blauen Schlossberghexen, deren Maske schon bei Tag das Fürchten lehrte. Überhaupt tat man gut daran, sich vor den Hexen in Acht zu nehmen. Ihr Einfallsreichtum an Schabernack war schier unglaublich. Vom Straßenfegen über Schuhe putzen, auf Händen gehen, Rad und Salto schlagen, alles war zu sehen.

Jungfer ins Boot gezogen

Die Fischinger Hakenmänner zogen so manche Jungfer ins Boot, die dann strohbedeckt wieder freigelassen wurde. Aber Schabernack und Schalk gehört zur Fasnet, wurde man doch anschließend mit Süßigkeiten und Brezeln belohnt, besonders wenn man kräftig ins „Narri – Narro“ einstimmte.

Waghalsige Showeinlagen

Die Zünfte boten ein breites Spektrum an originellen Figuren, richtige Hingucker. Immer wieder stockte der Zug, die Gardemädchen tanzten, alles schunkelte, und einige Gruppen boten waghalsige Showeinlagen.

Und dem Tag entsprechend waren drei Wahl-O-Maten im Zug. Es herrschte eine gute Stimmung, auch wenn mancher eine neue Frisur bekam oder sonst irgendwie dekoriert wurde. Für den richtigen Sprung und für Stimmung am Straßenrand sorgten Musikvereine und Guggenmusik.