Auch kulinarisch ist für die umherziehenden Narren einiges geboten, wie hier die frischen Fasnetsküchle. Foto: Kratt

Närrisch ging es am Freitagmittag quer durch die Innenstadt zu, anders zwar als in gewohnter Weise – aber dafür viel kreativer. Bei der kurzfristig auf die Beine gestellten Aktion der Narrenzunft, den "Narresome Fasnet-Feaschtern", haben die Mitglieder viel Kreativität und Liebe zur Brauchtumsvermittlung bewiesen.

VS-Schwenningen - An zwölf Fenster-Stationen, die über die Innenstadt und die Außenbezirke verteilt waren, gab es rund vier Stunden lang so einiges zu erleben, zu hören, mitzumachen und auch zu kulinarisch zu genießen. Das Organisationsteam rund um Hanselvatter Jörg Schlenker hatte kurzfristig um Mithilfe bei der Aktion gebeten – und viele Mitglieder sofort zugesagt, um ihr ganz persönliches närrische Fenster – natürlich coronakonform – zu präsentieren. Und so zogen im Laufe des Nachmittags immer mehr Narren, vor allem Familien und kleinere Guppen, von Fenster zu Fenster und tauchten in das Schwenninger Brauchtum ein.

Hansel präsentieren sich

Da war das Fenster am Haus von Familie Schlenker selber, in dem zwei Hansel standen und nach aller Herzens Lust die vorbeiziehenden Narren strählten. Matti Schlenker hatte zwischendurch immer wieder einen zynischen Spruch auf den Lippen. Beim Ehepaar Hakenjos sollte es derweil um die Kunst des Rüschenlegens und überhaupt um das Anziehen des Hanselhäs gehen. In einem pfiffig gereimten Dialog bringt es das Ehepaar auf den Punkt: "Will der Narro sein noch so schlau, stiehlt ihm der Hansel doch die Schau!"

Es wird viel gestrählt

Nicht nur Hansel gab es in den Fenstern zu bestaunen und selber zu strählen – denn oftmals wurden die Passanten zum Spruch-Aufsagen aufgerufen –, auch Schantle gaben den Blick ins private Fenster frei. Und auch aus dem Obergeschoss des Heimtmuseums blickten zwei Schantle und trieben vor allem mit den Kindern Schabernack.

Für den Nachwuchs war auch im Garten von Familie Hellstern einiges geboten: Während die einen einen Parcours entlang laufen konnten, durften sich die anderen von Peter Hellstern selber im Anhänger des Täfelebueben-Wagen ziehen lassen.

Einige musikalische Beiträge

Auch musikalisch war in so manchen Fenstern etwas geboten: Im hinteren Fenster der Zunftstube standen die "Schorlesänger" und lockten mit ihren Liedern an. auch durchs Fenster des Heimatvereins erklang Live-Musik, während aus einer Privat-Garage närrische Blasmusik zu hören war. Die umherziehenden Narren, egal ob klein oder groß, zeigten sich sichtlich angetan von diesem facettenreichen Einblick in die Schwenninger Fasnet, bei dem das eine oder andere Glas Schorle oder Fasnetsküchle nicht zu kurz kommen sollte.