Der Narrenumzug mit 83 Gruppen und 3800 Hästrägern war Höhe- und Schlusspunkt des Jubläums der Zunft Schloßbergturm
Drei Tage lang hat die Narrenzunft Schlossbergturm Ebingen den schwäbischsten aller Geburtstage gefeiert, den 40., an dem der Schwabe laut Sprichwort endlich schlau wird – oder auch nicht. Höhe- und Schlusspunkt war am Sonntagnachmittag der große Jubiläumsumzug mit insgesamt 83 Teilnehmergruppen und annähernd 3800 Hästrägern.
Nach Tausenden zählte auch das närrische Volk, das drei Stunden lang die rund 900 Meter lange Umzugsstrecke säumte und sich an der Farbenpracht der Häs und den schaurigen Masken ergötzte.
Warm eingepackt wohlgemerkt, denn anders als im Vorjahr, in dem der Umzug bei vorfrühlinghaftem Kaiserwetter stattfand, herrschten diesmal Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der guten Laune tat das keinen Abbruch.
Die närrischen Zaungäste, die von gleich drei Sprecherwagen aus darüber informiert wurden, welche Gruppe sie vor sich hatten und wie ihr Schlachtruf lautete, ließen sich nicht davon abhalten, das Brauchtum der in diesem Jahr recht langen fünften Jahreszeit unbeschwert auf sich wirken zu lassen – und die Hästräger noch viel weniger.
Geister, Hexen, Musiker, Garden, Gugga, Teufel und Bären laufen mit
Jubel, Trubel, Schabernack waren geboten, und wer da nicht mitmachte, der war definitiv fehl am Platz.
An der Spitze des Umzugs der sich um 13.30 Uhr mit „Narri, Narro“ vor der Festhalle in Bewegung gesetzt hatte, liefen die Geburtstagskinder, angeführt von ihrem Büttel. Dahinter tummelten sich Geister, Hexen, Musiker, Garden, Gugga, Teufel und Bären und verwandelten die Innenstadt in ein fröhlich-buntes Tollhaus.
Beifall für die Pyramidenbauer
Immer wieder brandete Beifall der Besucher auf, etwa angesichts der Pyramiden der vielen verschiedenen Hexen-Gruppen. Die Kinder erbeuteten zu ihrer Freude zahllose Bonbons und Süßigkeiten; die jungen Damen dagegen mussten sich einiges gefallen lassen: Konfetti gab es an diesem Nachmittag mehr als genug.
Bereits am Freitagabend war bei womöglich noch frostigeren Temperaturen der Nachtumzug mit 53 Gruppen über die Bühne gegangen – ihm folgte buntes Treiben in der Festhalle. Tags drauf, am Samstagnachmittag, schlug die Stunde der Kinder; sie bekamen eine Kinderfasnet geboten.
Am Abend stand der große Jubiläumsball mit Auftritten von 14 Vereinen auf dem Programm. „Wunderschön“, resümierte Ehrenzunftmeister Günter Mogdans.
„Wir machen weiter mitviel Schwung, die Fasnet, die bleibt immer jung“
Der Sonntag begann traditionsgemäß mit dem Zunftmeisterempfang, den die „Hannäbler Gugga“ mit fetzigen Klängen eröffneten.
Anschließend hielten Zunftmeister Patrick Ferrari und sein Vize Ralph Simmack Rückblick auf 40 schöne Jahre und gelobten in selbstgedrechselten Reimen: „Die Fasnet soll nie untergehn, wir machen weiter mit viel Schwung, die Fasnet, die bleibt immer jung“.
Glückwünsche von OB Tralmer
Auch wenn sie 40 wird. Oberbürgermeister Roland Tralmer beglückwünschte das Geburtstagskind, das Lebensfreude verbreite und zugleich das Brauchtum pflege, Klaus Gluitz, Ringpräsident des Narrenrings Alb-Lauchert, gratulierte ebenfalls und beorderte dann seine Ringzünfte auf die Bühne, um gemeinsam das Ringlied „Von der Alb bis an die Lauchert“ anzustimmen.
Grußworte und Präsentübergabe schlossen sich an, und Stimmungsmacher Markus sorgte mit dem Akkordeon für allerbeste Stimmung.
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