Axel Saile (Mitte) wurde bei der Mitgliederversammlung der Narrenzunft zum Ehrenmitglied ernannt. Mit auf dem Bild (von links): Zunftschreiber Frank Huber, Narrenmeister Christoph Bechtold, zweiter Narrenmeister Georg Hauser und Zunftsäckelmeister Stefan Roth. Foto: Busch

Die Narrenzunft Rottweil hat bei ihrer Mitgliederversammlung nicht nur Rückschau gehalten, sondern auch wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

Rottweil - Eine davon ist die Satzungsänderung, die es ermöglicht, dass jetzt auch Personen unter 18 Jahren als passive Mitglieder in die Zunft eintreten können. Aber auch sonst hatte die erste Generalversammlung der Narrenzunft nach der Coronazwangspause einiges zu bieten.

Dank für Disziplin beim Narrensprung

Narrenmeister Christoph Bechtold begrüßte in der Stallhalle gut 150 Mitglieder und zahlreiche Gäste. In seinem Bericht bedankte er sich bei allen Narren und Zuschauern für die Disziplin beim diesjährigen Corona-Narrensprung sowie bei der Stadtverwaltung und allen Ordnungskräften, die die Fasnet in diesem Jahr ermöglicht haben.

Die vielen Schreiben und lobenden Worte der Rottweiler Bürgerschaft an die Narrenzunft zur diesjährigen Fasnet seien ausschlaggebend gewesen, dass sich der Ausschuss der Narrenzunft im Mai zu einer Klausurtagung getroffen habe, ließ Bechtold wissen. Dabei sei analysiert worden, ob einige der den Corona-Verordnungen geschuldeten Änderungen, vielleicht auch künftig bei den Narrensprüngen Bestand haben sollten. Bechtold betonte aber ausdrücklich: "Wir haben nur analysiert und nichts entschieden".

In seinem Bericht wies Zunftschreiber Frank Huber vor allem darauf hin, dass die Unterausschüsse trotz der Pandemie wichtige Prozesse vorangetrieben hätten. So ändere sich beispielsweise das Zulassungsverfahren für Narrenkleider. So kann man sich für Beratungstermine künftig online anmelden, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Auch die Teilnahme an einem Infoabend ist verpflichtend. Zudem ließ Huber wissen, dass die Ausstellung im Haus Hauptstraße 1 erweitert wurde.

Verluste in der Kasse

Zunftsäckelmeister Stefan Roth hatte die schwere Aufgabe, von gleich zwei Jahren zu berichten, die der Narrenzunft Verluste bescherten. Das habe wohl teilweise an Buchungen gelegen, die noch mit dem Narrentag in Überlingen in Verbindung standen und mit Ausgaben, die für die Ausstellung getätigt werden mussten. Gleichwohl ist die Narrenzunft liquide und das Vermögen hoch.

Axel Saile ist neues Ehrenmitglied

Auch Wahlen standen an. Alle Positionen wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Es kam lediglich zu zwei geplanten Rochaden: Thomas Hahn löst nach 25 Jahren Hermann Bayer als Kassenprüfer ab und Axel Saile ernannte der Narrenmeister zum Ehrenmitglied.

Die von Christoph Bechtold vorgetragene Satzungsänderung zur Mitgliedschaft soll vor allem dazu dienen, auch Kinder und Jugendliche an den Verein zu binden und ihnen den Zugang zum Vereinsleben zu ermöglichen. Der Vorschlag der Zunft stieß auf offene Ohren, so dass wenig später ein klares Abstimmungsvotum die Satzungsänderung ermöglichte. Der zweite Narrenmeister Georg Hauser teilte der Versammlung in seinem Bericht über den Mitgliederausschuss mit, dass dieser mittlerweile mehr als 850 Mitglieder aufgenommen hat.