Die „Hornig“ boten ein buntes Unterhaltungsprogramm in der Orschweierer Narrenhalle: Schwungvolle, lustige Auftritte sowie einige Bühnenpremieren sorgten für Abwechslung. Und natürlich wurde mit Spannung das neue Prinzenpaar erwartet.
Traditionell wurde der Bunte Abend mit dem Einzug des Narrenrats und der Hästräger durch die vollbesetzte Orschweierer Narrenhalle unter den Klängen des Musikzuges Orschweier unter der Leitung von Simon Ruf eingeläutet. Nach der Begrüßung durch Oberzunftmeister Volker Kern übernahm Zeremonienmeister Tim Bauer die Moderation des Abends und leitete die mit Spannung erwartete Präsentation der Prinzessin der Kampagne 2024 ein. Prinzessin Ina I. (Kern) heißt die in geheimer Wahl von Prinz Jens II. (Schwarz) erkorene Narrenhoheit. Beide sind seit Jahren in der Orschweierer Fasent aktiv, Jens Schwarz als Narrenrat und Ina Kern als Hästrägerin und Tänzerin der Zunftballerinas.
Ihnen zu Ehren führte die Prinzengarde, erstmals begleitet durch die Jugendgarde, unter der Leitung von Tanja Siefert einen mitreißenden Gardetanz auf. Dem schlossen sich Jockele, Kühe und Frauen von Böcklin mit dem Hästrägertanz an und eröffneten damit das Bühnenprogramm mit mehr als 100 Akteuren.
Eingemeindung war häufiger Thema am Abend
Das Thema „Hochzeit auf den ersten Blick“ griff Bernd Dosch als Standesbeamtin im ersten Sketch des Abends auf. Er war stolz, ein Paar trauen zu dürfen, beim dem von den Wissenschaftlern erstmalig eine hundertprozentige Übereinstimmig ermittelt wurde. Theodor und Rosamunde, leidenschaftlich gespielt von Achim Berner und Melanie Schmitt, waren sich sofort einig. Beim Verlesen der Heiratsurkunde stellte sich bei den Nachnamen Bürkle und Obergföll heraus, dass er aus Mahlberg und sie aus Orschweier stammt – ein unüberbrückbares Hindernis, das junge Glück lag in Scherben, dennoch war das Publikum vom fulminanten Auftritt begeistert, schreibt die Zunft. Das Thema 50 Jahre Mahlberg-Orschweier sollte den Zuschauern am Abend noch öfters begegnen.
Eine Premiere hatten die Narrenteenies unter der Leitung von Laura Luy mit dem Tanz als Meerjungfrauen. Nachdem sie als Kinder vor zehn Jahren mit dem Tanzen beim Kindernachmittag begonnen haben, durften die Teenager nun erstmals beim Bunten Abend erfolgreich ihr Können unter Beweis stellen. Viel schwarzer Humor war beim Treffen der „Alten Wieber“ auf dem Friedhof zu vernehmen. Die morbiden Geschichten, mitten aus der Leben der Damen um Anita Obergföll und Silke Baum, erzeugten zahlreiche Lachsalven.
Nachdem sie zwei Schatzräuber im Dschungel festgesetzt haben, ließ das Narrenballett effektvoll mit Musik und Kostümen die untergegangene Kultur der Mayas wieder auferstehen. Der temperamentvolle Tanz, choreographiert von Justine Obergföll, bekam zurecht stürmischen Applaus, schreibt die Zunft.
Aus Hexen werden beim Tanz schöne Geschöpfe
Die „Narrenzwerge“ der vergangenen Jahre sind groß geworden, Hästräger und Narrenräte treffen sich nun zum „Orschwierer Stammtisch“ unter der Regie von Luisa Sohm in der Krone und kommentieren das Dorfgeschehen. Dem Umbau der Orschweirer Festhalle und dem Umzug des Bunten Abends gewannen sie gute Seiten ab, denn dann werde in der Mahlberger Festhalle auch mal wieder gelacht. Die Eingemeindung zu Mahlberg besangen sie versöhnlich mit dem Lied von Franz Beckenbauer: „Gute Freunde kann niemand trennen.“
Das Hornig Ballett erschien zunächst als Hexen der Dunkelheit, sie entpuppten sich zunehmend als ansehnliche Geschöpfe und entließen das Publikum mit einer dynamischen Tanzvorführung beschwingt in die Pause. Die Choreographie lag in den bewährten Händen von Anna Weber, Janah Schaub und Leonie Obergföll.
Auf der Suche nach einem Schatz
Dass für den Hallenumbau in Orschweier sechs Millionen Euro aufgewendet werden, ließ nach elf Jahren „Wicki und die starken Männer“ auf der Suche nach einem Schatz in Mahlberg auftauchen. Im Theaterstück des Narrenrats aus der Feder und unter der Regie von Bernd Dosch kam ihnen der Räuber Hotzenplotz (David Blust) in die Quere. Kasper und Seppel riefen Wachtmeister Dimpfelmoser (Jens Schwarz), diesem verriet die Wahrsagerin mittels einer Alexa-gesteuerten Glaskugel das Versteck im Wald. Halfa (Volker Kern), Wicki (Simon Metzger) und die starken Männer führten das Vorhaben erfolgreich mit Unterstützung der Feuerwehr zur Gaudi des Publikums zu Ende.
Wer ist Mahlbergs Schönste?
Nach so viel Aufregung wurde das Leben wieder leichter mit dem Tanz der Zunftballerinas als Schmetterlinge, perfekt einstudiert von Luisa Sohm und Laura Luy. Tim Bauer zeigte völlig neue komödiantische Seiten in seiner elsässischen Anmoderation im Kostüm einer Schmetterlingsraupe. Neun Frauen von Böcklin unter der Regie von Ramona Wild führten erstmals einen Sketch auf und thematisierten die Eingemeindung von Orschweier. Für diese ist der Bürgermeister auf der Suche nach einer Ehrendame für den Schlossherrn. Nach und nach trudeln die Frauen von Böcklin ein. Jede hielt sich für die Schönste und mokiert sich lästernd über die anderen. Doch der Schlossherr hat sich bereits entschieden: die Auserwählte ist „Sophie üs Mohlburg“ (Anita Obergföll). Diese kam mit dem Lied: „Ich bin zu sexy für diese Welt“ selbst auf die Bühne und brachte als Stimmungsgarant mit ihren Einkaufserlebnissen und dem gescheiterten Arbeitsversuch als Nachtwächterin die Halle zum Toben.
Zum Abschluss zeigte das Männerballett als Discoboys mit Glitzerkostüm, choreografiert von Anne Sehrer, dass sie auf jedem Dancefloor mit ihrem sportlich flotten Tanz bestehen können.
Zum Schluss das Zunftlied
Beim großen Finale versammelten sich die rund 150 Akteure nochmals auf der Bühne. Mit dem gemeinsam gesungenen Zunftlied „Es lacht das Herz, es singt der Mund“ ging der gelungene Abend gegen Mitternacht zu Ende, so die Zunft.