Teile des Bochinger Elferrats zusammen mit der Garde. Foto: Narrenzunft Bochingen

„100 Jahre Bochinger Narrenzunft“: Dieser Geburtstag wird vom 7. bis 9. Februar im Rahmen des 31. Ringtreffens des Narrenrings Oberer Neckar im Bochinger Narrendorf gefeiert.

Der Countdown läuft für ein Fest, das die Tradition in der Moderne feiert. Dem einen verpflichtet, dem anderen gerecht zu werden – dafür steht die „Lebendige Tradition“, die sich die Narrenzunft Bochingen nicht nur auf ihre Fahne geschrieben, sondern als Leitmotiv für ihr Handeln gegeben hat.

 

Mit einer veränderten Programmgestaltung und der Reduzierung auf drei Festtage trägt man damit Rechnung. Der Montag – der bislang den närrischen Nachwuchs in den Fokus rückte – fällt weg, und der Brauchtumsabend der Ringzünfte setzt den Schwerpunkt gleich am Auftakttag, dem Freitag. Somit kann die gesamte Samstagnacht im Zeichen der musikalischen Jubiläumsparty stehen.

Narrensamen am Samstag

Und dadurch, dass man dem Narrensamen der Ringzünfte am Samstagnachmittag mit Umzug und Brauchtumsvorführungen eine viel größere Bühne bieten kann, wird auch dem Grundsatz, den Kindern ein Forum zu bieten, in das Brauchtum hineinzuwachsen, viel stärker Rechnung getragen. Denn an einem Schul-und Arbeitstag wie dem Montag ist es sowohl für die Nachwuchsmusiker als auch für die jungen Hästräger erfahrungsgemäß schwieriger, dabei zu sein, was sich auch hinsichtlich der Zuschauer auswirkt.

So geht es zwar von der Totenehrung auf dem Friedhof am Freitag um 17.30 Uhr bis zum Sonntagabend Schlag auf Schlag, doch der verantwortliche Elferrat des Gastgebers zeigt sich überzeugt von diesem Konzept, das die sechs Ringzünfte gleich zum Auftakt in den Mittelpunkt rückt, die Kinder ins Wochenende integriert und in Sachen Musik-Party auch finanziell in die „Vollen geht“.

Gäste aus Österreich

Für das Besondere müsse man Risikobereitschaft zeigen, sagt Vizepräsident Timo Rohrer im Gespräch und verwies auf die Verpflichtung der österreichischen Cover-Band „Die Draufgänger“ sowie der „Froschenkapelle Radolfzell“, die gemeinsam mit der Bochinger Fasnetskapelle „Trotzdem“ das Festzelt am Samstagabend rocken werden.

„Man kann uns nicht beschreiben, man muss uns erlebt haben“, sagt die „Froschenkapelle“ über sich. Gemessen an den Reaktionen der begeisterten Fans ist das wohl nicht übertrieben.

Bekannt geworden durch den Grand Prix der Volksmusik, Auftritte im Musikantenstadl, Teilnahme an Castingshows und Magnet bei Open-Air-Konzerten, den endgültigen Durchbruch geschafft mit dem Song: „Die Hektar hat“, haben „Die Draufgänger“ aus der Südoststeiermark die Musikwelt aufgemischt.

Sie gehen um 22.30 Uhr an den Start, gleich im Anschluss an die Froschenkapelle, die ab 20.10 Uhr einheizen will. Das musikalische Trio des Abends vervollständigt die Fasnetskapelle „Trotzdem“ des Gastgebers, die ebenfalls Kultstatus erreicht hat und der die Ehre gebührt, die Jubiläumsparty um 19.25 Uhr zu eröffnen.

21 Gastzünfte am Sonntag

In den Sonntag startet man um 9 Uhr mit der Narrenmesse in der St.-Mauritius-Kirche, gefolgt vom Präsidentenempfang im Gemeindehaus, der von der Schantlekapelle umrahmt wird.

Der Countdown läuft. Foto: Holzer-Rohrer

Um 13.30 Uhr führt das Geburtstagskind seine 21 Gastzünfte mit 3500 Hästrägern durch die Bochinger Straßen zum Festzelt, wo man die 100 Jahre Narrenzunft Bochingen in einem närrisch-fröhlich- bunten Miteinander ausklingen lässt. Die Umzugsstrecke ist mit 26 Besen bestückt, wobei gleich acht davon an allen drei Tagen für die Gäste da sind.

Es wird kräftig dekoriert

Längst wird schon hergerichtet und dekoriert und so ein Zeichen gesetzt für das Engagement aus der Bevölkerung.

Auch Kindergarten und Grundschule sind am Samstag beim Umzug und Kindernachmittag im Festzelt aktiv mit dabei und bedienen das Motto: „Die Tradition der Alten den Jungen erhalten“ – und somit den Kreislauf, der dieses Brauchtum am Leben hält.