Der kleine "Narrensprung" zieht am Dienstagmittag durch die Oberstadt Foto: Reimer

Zwar fiel der traditionelle historische Narrensprung wieder der Pandemie zum Opfer, doch die Narren ließen es sicht nicht nehmen, zumindest ein bisschen Fasnet in der Oberstadt aufleben zu lassen.

Oberndorf - Punkt 8.30 Uhr zogen die Kleidlesträger am Fasnetsdienstag durch die Oberstadt. Schantle, Hansel und Narro sorgten auf dem kurz darauf gut gefüllten Schuhmarktplatz für ausgelassene Fasnetsstimmung – auch wenn der Narrensprung offiziell abgesagt war.

Zuvor war bereits die Stadtkapelle in der Ferne zu hören. Sie durfte am kleinen "Narrensprung" nicht teilnehmen, wollte aber dennoch ihren Beitrag zum Brauchtum leisten. Eine Delegation beschallte von der evangelischen Stadtkirche aus die Oberstadt, wie Narrenzunftpräsident Marco Pfisterer erklärte.

Zwei Akkordeonspieler, darunter auch ein Schantle, sorgten vor Ort für die musikalische Begleitung beim Singen und Tanzen. Rund um den Narrenbrunnen staubten Zuschauer in gewohnter Manier Süßes, Brezeln, Orangen und Würste ab.

Akkordeon-Schantle sorgen für Musik

Auch zur Mittagszeit zog es wieder die Menschen in die Hauptstraße und auf den Schuhmarktplatz. Nach einem Jahr Pause wollten sich viele das kleine Spektakel bei strahlendem Sonnenschein nicht entgehen lassen. Die meisten von ihnen waren schon am Morgen dabei.

Angeführt vom Elferrat, zogen die Narren traditionell um 14.30 Uhr vom "Schützen" los und erfreuten die bereits ungeduldig wartenden Kinder und Kindgebliebenen. Die Oberstadt war nun in fester Narrenhand.

Die Sprungstrecke führte am Alten Rathaus vorbei zum Schuhmarktplatz, wo die Körbe geleert und die letzten Brezeln von der Stange gezogen wurden. Ein Kreis bildete sich um die beiden Akkordeon-Schantle, die bereits den Umzug mit anführten. Zuschauer, Elferrat und Narren gemeinsam schunkelten und sangen. Wie bereits tags zuvor hallte es wieder "O jerom, o jerom, dia Fasnet hot a Loch".

Auch wenn es kein Narrensprung wie üblich war, konnten die Narren am Dienstag den Umständen entsprechend wieder ein Stück Oberndorfer Brauchtum aufleben lassen.