Förderung: In neuem Projekt geht es um Videos und Podcasts / Teil eines Bundesförderprogramms
Wie viel Geld der Narrenschopf durch das neue Förderprogramm "Kultur.Gemeinschaften" bekommt, ist unklar, da Ilka Diener noch keine offizielle Info hat. Es soll aber den digitalen Auftritt des Museum voranbringen. Wir sprachen mit der Geschäftsführerin.
Bad Dürrheim. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat die Bewerbung von 37 Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg für eine Förderung ausgewählt. Das Land kann 1,14 Millionen Euro aus dem Bundesprojekt verteilen. Insgesamt standen für alle 16 Bundesländer 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Völlig unterschiedliche Konzepte dabei
Gefördert werden Einrichtungen aus allen Sparten, unter anderem aus den Bereichen Erinnerungskultur, Theater und Moderner Tanz, Kunstvermittlung, Fotografie, Musik, Museum, Filmfestivals, Jazzclubs, Literaturvermittlung, Popkultur, Soziokultur oder inklusive Kulturprojekte. Bei den digitalen Projekten geht es beispielsweise um die Entwicklung von Augmented oder Virtual Reality-Anwendungen, interaktives Streamen, partizipative Museumsführungen oder die Programmierung von Apps.
"Hohe Qualität und Vielseitigkeit der Projekte zeigen, dass Kultureinrichtungen auch in der Krise kreativ sind und spannende Formate entwickeln", erklärt die zuständige Ministerin Theresia Bauer. Das Förderprogramm wird vom Bund aus dem Zukunfts- und Rettungsprogramm Neustart Kultur und von der Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder finanziert.
Noch nicht klar, wie viel Geld es gibt
Ilka Diener, die kaufmännische Museumsleiterin, zeigte sich etwas überrascht und gleichzeitig erfreut über die Nachricht. Sie hatte noch keine offizielle Mitteilung aus dem Ministerium, als die Anfrage unserer Zeitung sie erreichte. Aus diesem Grund konnte sie auch noch nicht sagen, wie viel Geld letztendlich in den Narrenschopf fließen wird. Die Bewerbung für das Programm gab man kurz vor Einsendeschluss ab, da man eher spät von dem Förderprogramm erfuhr, verriet sie im Gespräch.
Beworben habe man sich mit verschiedenen Ideen, die zu einem Gesamtkonzept zusammengeschnürt wurden. Mit dem Programm "Museum4punkt0" habe diese neue Förderung wenig zu tun, erläutert Diener – auch wenn dadurch die Affinität zu den digitalen Medien natürlich stark gestiegen sei. Die Ideen kommen eher aus der Corona-Situation. Man stellte sich im ersten Lockdown die Frage, wie man das Museum mehr präsentieren könne. Eine Idee war, dass Mitarbeiter in einem kurzen Video ihre Lieblingsobjekt in der Ausstellung vorstellen sollen. Dieser Clip sollte dann unter anderem auf der Webseite, Instagram, Facebook oder auch Youtube veröffentlicht werden. Mangels Zeit und Geld legte man das Konzept in die Schublade – bis die Ausschreibung kam.
Besuchergruppen einbeziehen
Schnell war dann auch eine zweite Idee entwickelt. Bei dieser geht es um eine Podcast-Serie von Personen und Persönlichkeiten der Vereinigung. Diese sollen erzählen, was die Fastnacht für sie bedeutet, warum sie diese so engagiert betreiben und wie sie überhaupt zur Fastnacht gekommen sind. Dabei geht es darum die Gesichter – oder besser gesagt die Stimmen – hinter der Fasnacht vorzustellen. "Das kann man mit herkömmlichen Mitteln schwer zeigen", erklärt Diener.
Eine dritte Idee kommt hinzu: Mit der Ausrüstung, mit der de Podcasts produziert werden sollen, wollen die Verantwortlichen des Museums auch Schulen und andere Gruppen in das Museum bringen, damit diese selbst einen solchen produzieren können. Bei Schulen gehe es darum, im Rahmen des Kultur- und Heimatkundeunterrichts Medienkompetenz zu vermitteln. Und das alles unter Anleitung. Die Teilnehmer müssen nicht aus Bad Dürrheim und Umgebung kommen, angesprochen ist vielmehr das gesamte Einzugsgebiet der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte.