Unbekannte haben am Wochenende den Narrenbaum der Bitzer Narrenzunft Fels Deifl umgesägt – und dadurch auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Mit einer zünftigen Hockete und zahlreichen Zuschauern hat die Bitzer Narrenzunft Fels Deifl vergangenen Samstag gegen 14 Uhr ihren Narrenbaum vor dem Rathaus aufgestellt. Was die feiernden Narren und Gäste zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Der Baum sollte nicht mal einen Tag lang stehen.
Denn einer oder mehrere Unbekannte haben den Baum in der Nacht von Samstag auf Sonntag umgesägt; der Baum ragte zwischen zwei Fahnenmasten bis auf die Kirchstraße. Die Tatzeit vermuten die Vereinsmitglieder zwischen 0.15 und 0.35 Uhr, sagt der Vorsitzende Kevin Oswald auf Nachfrage.
Den oder die Übeltäter haben die Fels Deifl nur knapp verpasst
„Am Samstag sind wir gegen 17.15 Uhr mit dem Bus zu einer Veranstaltung gefahren“, sagt er. Mit dabei war auch der Hexenwagen, dessen Fahrer zuerst wieder nach Bitz zurückgekehrt war – und er war es auch, der den gestürzten Narrenbaum entdeckt hat.
„Das Sägemehl war noch warm“, berichtet Oswald und resümiert: „Der Fahrer muss die Täter ganz knapp verpasst haben.“ Die Polizei wurde umgehend informiert und mit den Anwohnern gesprochen; aber keiner habe etwas gesehen.
Am Sonntag haben die Vereinsmitglieder ihren gestürzten Narrenbaum auf den Rathausplatz getragen und entlang des Rathauses abgelegt; Kevin Oswald hat den Baum am Montag dann vollends zersägt.
Verletzt wurde zum Glück niemand – wenn auch in einem Fall nur knapp
„Eine Sauerei ist das“, findet er, ergänzt aber: Wenn jemand schon den Narrenbaum absägen muss, dann wenigstens so, dass er keine Gefahr für andere darstellt. „Eine Nachbarin hat erzählt, dass ein Auto der Sozialstation beinahe drüber gefahren wäre, weil der Baum im Dunkeln kaum zu sehen war.
Das war einfach nur Verantwortungslos“, sagt Oswald. Die möglichen Folgen eines solchen Verkehrsunfalls mag er sich gar nicht ausmalen.
„Das ist absolut unverantwortlich“, sagt Bürgermeisterin Raphaela Gonser; die Narrenzunft hatte sie am Sonntag über den Vorfall unterrichtet. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, und auch an den Fahnenmasten oder dem bewachsenen Eck auf dem Rathausplatz sind Gonser zufolge keine Schäden entstanden.
„Der Narrenbaum flog genau zwischen den Masten durch“, sagt sie. Zudem schließt sie daraus, dass die Täter bei ihrer Aktion den Baum nicht unter Kontrolle hatten, „ansonsten wäre der nicht auf die Straße gefallen.“
Ein zweiter Narrenbaum würde ohne Ankündigung aufgestellt
Und wie geht es weiter? Die Narrenzunft hat Gonser zufolge bei der Polizei Anzeige erstattet; mehr könne im Augenblick nicht getan werden.
Ob die Fels Deifl Bitz erneut einen Narrenbaum aufstellen, wird die Zeit zeigen. Falls sie es doch tun, dann ohne große Ankündigung oder Fest. „Für uns ist es zu riskant, dass sich die Tat dann wiederholt“, erklärt Oswald. Und Raphaela Gonser ergänzt: „Es ist schade und traurig, dass man bei einer öffentlichen Ankündigung nun Angst haben muss, dass sowas noch mal geschieht.“