Foto: Stehle

Die Narren in Heiligenzimmern sind am Samstag durch den Ort gezogen.

Rosenfeld-Heiligenzimmern - Unter dem Motto "It wia suscht, aber trotzdeam schee" hat die Narrenzunft Heiligenzimmern mit ihren Zunftmeistern Daniel Sauer und Achim Stehle am Samstag die Fasnet mit närrischen Aktionen aufleben lassen. Dieser Tag war immer der Höhepunkt der Heiligenzimmerner Fasnet mit einem Umzug und ausgelassenem Narrentreiben rund um die Festhalle und den Dorfplatz.

Guggamusik ertönt

Wie überall sollte die Großveranstaltung Pandemie-bedingt und aus weltpolitischen Gründen ausbleiben, dafür besannen sich die Narren auf die "Fleckafasnet". Das traditionelle Wecken der Dorfbevölkerung mit lautem Getöse und Knallen erfolgte am frühen Morgen. Den ehemaligen Christbaum in der Ortsmitte funktionierten die Narren zu einem Narrenbaum um und fügten die Aufschrift an: "Dia Fasnet findet statt, weil jeder Narr sie im Herza hat."

Ab 11 Uhr zog der Hexenwagen durch das Dorf. An verschiedenen Stationen machte er Halt und brachte Fasnetsmusik in die Straßen. Auch ein paar Guggamusiker gesellten sich dazu. Begleitet wurde der Wagen von Horgahexa, Fenässle und Harzklumpa, zwar ohne Masken, aber mit fröhlichen Gesichtern. Sie boten das Narrenblättle zum Verkauf an.

Narrenblättle verkauft

Unter der Redaktion des ehemaligen Zunftmeisters Horst Bisinger brachte das Blättle einige Narreteien und lustige Begebenheiten aus dem Dorfgeschehen zu Tage. Auch der "Minischterpräsident", der Schultes und der Ortsvorsteher bekamen ihr Fett ab. Die Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg "The Länd" sei eine beispiellose närrische Posse, die das gesamte schwäbische Sprachbild in Frage stelle. So hieß es: "The Weckle, the Dörf, bald isches so weit, no hoaßt es schließlich The Fasnet ihr Leit." Diese Verunglimpfung der schwäbischen Sprache, das "Schwänglisch" wolle man nicht hinnehmen: "Bleibt nur zu hoffen, dass auch in zehn Johr, mir schwätzet noch schwäbisch, it schwänglisch - echt wohr."

Die Narrenblättle-Leser amüsierten sich auch über die lustige Geschichte, die bei der Altmaterialsammlung passierte. Ein vor dem Haus abgestellter älterer Rasenmäher wurde kurzerhand mitgenommen. Dabei war er gar nicht für die Sammlung gedacht. Bei der Altpapiersammlung der Pfadfinder habe doch tatsächlich ein "fleißiger" Sammler, einen Karton mit 250 Gramm Altpapier vor die Tür gestellt. Ihm wurde geraten: "Nichts bleibt übrig für den Verein, drum lieber A. schmeiß mehr Papier ins Schächtele rein."

Fleckafasnet ist "schee"

Einige Narren hatten am Samstag auch ihre Garagen oder Vorgärten geöffnet und die Fasnetsfreunde eingeladen. Das Resümee lautet: Die Fleckafasnet, war zwar anders, aber trotzdem "schee".