Der „Hexesome“ lieferte in Grünen Tonnen eine musikalische Playbackshow. Foto: Festgemeinschaft

Die Festgemeinschaft Ichenheim hat auch in diesem Jahr mit ihrem bunten Fasent-Programm ins Schwarze getroffen. Mit humorvollen Darbietungen begeisterten die Narren in der vollen Langenrothalle und sorgen für durchweg gute Laune.

Unter dem Motto „Denn wo könnt’s schöner sein als hier in Ichnenheim“ kamen Besucher in bunten Kostümen und Fasenthäs in die nahezu ausverkaufte Langenrothalle. Pünktlich um 20 Uhr eröffneten die Funkenmariechen vom Ichenheimer Turnverein den Abend. In ihren neu genähten Kostümen führten sie freudig-gelaunt einen Tanz auf und es gab sofort tosenden Beifall, heißt es in einer Mittelung der Ichenheimer Festgemeinschaft.

 

Wie auch schon viele Jahre zuvor waren aus Meißenheim „s’Kättel“ alias Tamara Krämer und Karlheinz Unterdorfer alias Simon Lechleiter gekommen und hatten mit ihrem Witzvortrag für Lacher gesorgt. Was einmal mit Liebe angefangen hat, ist heute ganz normaler Alltag. „Karlheinz kannsch du emol d‘Gosch halte“, war immer wieder vom Kättel zu hören. Natürlich hatten sie auch viele Tipps über das Liebesleben im Alter. Die Komik ist den beiden regelrecht auf den Leib geschrieben, heißt es.

Darsteller und Zuschauen müssen „Mordfall“ lösen

Dann kam die Showtanzgruppe des Musikvereins Altenheim unter Leitung von Lea Piunno auf die Bühne. Das Intro im schummrigem und nebligem Bühnenbild inszenierte die recht junge Gruppe zum Thema Harry Potter. Zwischendurch gab es immer wieder Fasentmusik des Musikvereins: „Cordula Grün“, „Anton aus Tirol“, „Jetzt geht’s los“ oder auch die besungene Stehlampe aus den 1970ern waren nur einige der Lieder, die für Partystimmung sorgten.

„Wer schwankt, hat mehr vom Leben“, skandierte die Ichener Zunftjugend. Erstmals hat sie es geschafft, dass von den Ichener Hexen, den „Duwakstumpe“ und den Funkenmariechen Akteure gemeinsam auf der Bühne agierten. Der Sketch erweckte den Anschein, die Darsteller kommen gerade von einer durchzechten Nacht, einige wurden gar mit Schubkarren auf die Bühne gebracht. Dort versuchten sie, den vergangenen Abend mit viel Witz zu rekonstruieren.

Der nächste Auftritt nannte sich in Anlehnung an die bekannte Krimiserie „Tatort 2.0“. Lisa Jäger und Laura Schnebel riefen Mitspieler aus dem Publikum zum fiktiven Filmset eines Tatortes, die keine Ahnung hatten, was für sie nun kommen sollte. Es galt, den Mord an Nils Wendle aufzuklären, der mit einem Würstchen in der Hand auf dem Heimweg ins Kalabrich nach einem Streit mit dem Metzger tot aufgefunden wurde.

Der folgende Showtanz der „Backstreet Girls“ aus Grafenhausen mit professionell geschminkten Gesichtern und detailreichen Kostümen war ein Hingucker, heißt es weiter. Man orientierte sich hier an dem erfolgreichen Science-Fiction-Film „Avatar“. Das Publikum jubelte und ließ die Gruppe nicht ohne Zugabe von der Bühne.

16 Männer tanzen als Gymnastikgruppe

Die „Ichener Hexe“ als Multifunktionshexe unter Leitung von Simone Reichenbach führten eine Persiflage auf die alteingesessenen Funkenmariechen im Dorf auf. Zunächst in ähnlichen Röckchen und Hüten tanzten sie deren Schritte und Figuren nach und überraschten mit einer Präsenz von 16 Männern und einer Frau. Die Halle – einschließlich der im Publikum sitzenden „echten“ Funkenmariechen – stand Kopf und forderte eine Zugabe, die in Hexeunterhosen als Gymnastikgruppe für „Bauch, Beine Po“ prompt geliefert wurde, so die Mitteilung.

Nach einer Pause kam das Ichener Fasent-Urtalent Jörg Reichenbach mit einer Glosse. Die ähnelte „Dinner vor one“ – nur, dass sich die ganze Sache im Hechte in Ichene abspielte. Lisa Jäger moderierte das Ganze an, dann kam zunächst der „völlig betrunkene“ Timo Reichenbach als liegender Tiger, bevor Jörg Reichenbach als Wirt und Butler „Dietmar F.“ und Franzi Hog als „Miss Sophie“ dazu stießen. Der Buttler stolperte ständig über den am Boden liegenden Tiger und skandierte bei jeder Trinkrunde „S’ gliche Gschiss wie jedes Johr“. Die Lachmuskeln waren permanent strapaziert während dieses Sketches, so die Festgemeinschaft.

Der „Hexesome“ zeigte in grünen Mülltonnen bei entsprechend zusammengeschnittener Musik und unter Verwendung jeweils passender Requisiten eine Playbackshow. Er machte deutlich, dass sich die Ichener Fasent keine Nachwuchssorgen machen muss.

Ein weiterer Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss des Abends waren die Damen vom TuS Altenheim als Damengarde unter Leitung von Luisa Wilhelm. Mit synchronen Bewegungen und sportlichen Schritten kamen auch sie nicht umhin, erst nach einer Zugabe die Bühne zu verlassen, heißt es weiter.