Der Anschluss an die Nahwärme in Bad Rippoldsau-Schapbach wird wohl teurer als gedacht. Doch Bürgermeister Bernhard Waidele ist überzeugt: Das rechnet sich nach wie vor. Die geänderten Verträge bespricht der Gemeinderat Ende des Monats.
Der Wirtschaftsplan 2025 der Gemeindewerke Bad Rippoldsau-Schapbach veranschlagt ein Plus von 50 690 Euro. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Kämmerer Christian Pfundheller den Eigenbetriebsplan vor.
„Letztmalig ist das laufende Geschäft geprägt von Wasser und Abwasser“, stellte Pfundheller fest. Das positive Ergebnis wird seinen Ausführungen nach in den kommenden Jahren deutlich sinken. „Wir werden aussteuern müssen hinsichtlich der Gebühren von Wasser und Abwasser“, hatte Pfundheller bereits bei der Vorstellung des Haushalts angekündigt.
Investitionen für Kanäle
Der Erfolgsplan des Eigenbetriebs weist laut dem Kämmerer ordentliche Erträge in Höhe von 755 700 Euro aus, dem ordentliche Aufwendungen in Höhe von 705 010 Euro gegenüberstehen. An Investitionen sind insgesamt 749 000 Euro vorgesehen, darunter für Kanäle im Baugebiet Salzbrunnen II und in der Wilhelm-Homburger-Straße.
Erträge aus Wärmeverkauf sind laut Pfundheller nicht berücksichtigt. Für Investitionen in die Nahwärme sei ebenfalls kein Ansatz einkalkuliert, weil laut dem Kämmerer 688 300 Euro aus Haushaltsresten, die insgesamt 2,1 Millionen Euro betragen, entnommen und „verfrühstückt“ werden.
„Wir brauchen deshalb planerisch keine Kreditermächtigung bei der Nahwärme“, so Pfundheller. Das aber ändere sich für 2026, in dem eine Kreditaufnahme in Höhe von 500 000 Euro anvisiert ist.
Unzutreffende Annahmen
Im Zusammenhang mit der kürzlichen Infoveranstaltung im Kurhaus zum aktuellen Stand des Nahwärmeprojekts merkte Bürgermeister Bernhard Waidele an, dass unzutreffende Annahmen hinsichtlich der Vertragsbedingungen kursieren. Seiner Ansicht nach ist es töricht, aufgrund veränderter Richtlinien den Einbau einer Ölheizung auch nur in Betracht zu ziehen.
Neben dem Zeitplan waren nämlich auch Preisanpassungen im Kurhaus Thema. Selbst wenn es nun teurer wird als gedacht, rechnet sich laut Bürgermeister Waidele der Anschluss an die Nahwärme langfristig allemal.
Modifizierte Verträge
Der Meinung war auch ein Einwohner aus Bad Rippoldsau, der sich in der Bürgerfrageviertelstunde der Gemeinderatssitzung für die Ausdauer bei dem „Langstreckenlauf“ des mehrmals gefährdeten Projekts bedankte. Er hoffe, dass es nun in der Zielgeraden sei und in zwei Jahren alles laufe.
In der kommenden Gemeinderatssitzung Ende April sollen dann die modifizierten Verträge für den Anschluss an das Nahwärmenetz auf den Ratstisch kommen.