Das Thema Nahversorgung ist in Dietingen und seinen Teilorten nach wie vor hochaktuell. Der Edeka-Markt ist seit einigen Monaten geschlossen. Foto: Kuster

Ortsvorsteherin Martina Stier schafft in der jüngsten Ortschaftsratssitzung Klarheit über ein Gerücht, wonach der Ortschaftsrat Böhringen als Norma-Standort verhindert habe.

Dietingen-Böhringen - Seit dem Wegfall des Edeka-Marktes in Dietingen ist das Thema "Nahversorgung" ein Dauerbrenner in Dietingen und seinen Teilorten. In Böhringen, so Ortsvorsteherin Martina Stier, habe zuletzt ein sehr böses Gerücht für ordentlich Furore gesorgt.

Aufregung in Bevölkerung und im Ortschaftsrat

Angeblich habe der Ortschaftsrat der Supermarktkette Norma den Standort Böhringen verweigert, obwohl Norma diesen sogar als "Standort Nummer Eins" favorisiert habe. Das Gerücht machte die Runde und sorgte für große Irritationen in der Bevölkerung, so Stier.

Für Aufregung in der Ortschaftsratssitzung sorgten indes Ratsmitglied Thomas Held und der in den Rat nachgerückte Detlef Langrock, als sie sich lautstark um die Herkunft des Gerüchts stritten: Langrock warf Held vor, dass dieser einen der Ortschaftsräte als Urheber des Gerüchts verdächtige.

Held wies den Vorwurf entschieden zurück. Er habe lediglich geschildert, wie das Gerücht auch in seinem Haus zur Sprache kam. Schlussendlich rief Ortsvorsteherin Stier mit einem energischen "Stopp!" zur Räson und stellt klar: Viele Dinge sind anders in die Öffentlichkeit gekommen, als ursprünglich besprochen.

Eine Reihe von Gesprächen

Insgesamt habe es drei Gespräche gegeben, so Stier: Das erste Gespräch mit Normas Gebietsleiter sei über zwei engagierte Bürger zustande gekommen. Daraus ging scheinbar hervor, dass Böhringen als Standort favorisiert werde. Im zweiten Gespräch zwischen Vertretern des Ortschaftsrates, Bürgermeister Frank Scholz und dem Gebietsleiter sei dann aber von Dietingen statt Böhringen die Rede gewesen.

Als das Gerücht die Runde machte, wurde ein drittes, klärendes Gespräch mit allen Beteiligten einberufen. Dabei sei auch seitens des Gebietsvertreters klargestellt worden: Böhringen wurde nie als "Standort Nummer eins" favorisiert.

"Das wäre für uns alle toll gewesen", sagte Stier. Aber dafür bräuchte man eine Fläche von rund 5000 bis 7000 Quadratmetern, die man in Böhringen derzeit nicht habe. "Einen Lebensmitteldiscounter kann man nicht auf jede beliebige Fläche setzen."

"Wir haben nichts verhindert"

Außerdem müsse man bei der ganzen Situation auch die Gesamtlage betrachten, so Stier: Die Grundversorgung zum Beispiel sei nach wie vor durch einen ortsansässigen Metzger, den Wochenmarkt und dem Regiomat gewährleistet.

Martina Stier hofft, dass die korrekte Faktenlage zu allen durchdringt. "Wir hatten nie etwas gegen Norma. Ich will von nirgendwo mehr hören, dass der Ortschaftsrat irgendetwas verhindert hätte."