Mit einer neuen Filiale in Seelbach will die Firma Kloos „fit für die Zukunft werden“. Noch im Frühjahr ist die Eröffnung geplant, verrieten die Geschäftsführer beim Spatenstich. Doch hat der Familienbetrieb auch mit Herausforderungen zu kämpfen.
Es tut sich etwas in der Seelbacher Eisenbahnstraße. Die Arbeiten am Fundament für den neuen Markt auf dem Gelände der Firma Kloos laufen auf Hochtouren, im Februar soll es mit der Errichtung einer Fertighalle „zügig losgehen“, wie Marco Kloos verrät. Schon im Oktober hätten die Arbeiten gestartet, mit dem symbolischen Spatenstich habe man jedoch gewartet „bis man etwas sieht“.
„Der alte Markt war nicht mehr zeitgemäß“, ergänzt sein Vater Axel Kloos. Gemeinsam mit Marco Kloos hat er die Geschäftsführung des Familienbetriebs mit Wurzeln in Seelbach inne. Mit dem Neubau wolle man sich nun „fit für die Zukunft“ machen. Dafür wurde der alte Markt, der ursprünglich lediglich eine Lagerhalle war, abgerissen. Der neue Markt soll eine Verkaufsfläche von 510 Quadratmetern aufweisen – und damit mehr als doppelt so groß sein. Mit einer Millioneninvestition soll ein „moderner Getränkemarkt“ mit einer Glasfassade entstehen. Dafür gab es im vergangenen Jahr Fördergelder dank des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum in Höhe von 200 000 Euro.
„Seelbach ist ein Herzensprojekt“, unterstreichen die Geschäftsführer. Mit dem Neubau hoffe man, einen Teil dazu beizutragen, die Nahversorgung im Ort und im ganzen Schuttertal zu sichern. „Wir sind sehr froh, die Familie Kloos dabei zu unterstützen, dass sie ihren Standort ausbauen“, bekräftigt auch Bürgermeister Michael Moser. Die Familie Kloos gehöre einfach zu Seelbach.
Firma spürt das Gastronomiesterben
An dem Familienbetrieb gehen derweil die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen nicht spurlos vorüber. Laut der Homepage sind etwa die Filialen in Kenzignen und Renchen seit Anfang des Jahres geschlossen. „Auch wir sind von Preissteigerungen betroffen“, sagt Marco Kloos. Zudem spüre man das Gastronomiesterben – besonders im Schuttertal. Denn Gastronomen seien gute Abnehmer.
Zudem sei die Konkurrenzsituation vor allem zu Vollversorgern nicht einfach. „Supermärkte haben Kompensationsprodukte“, erklärt Marco Kloos. Sie könnten mit Angeboten locken, bei denen sie draufzahlen müssen, durch die sie aber indirekt dennoch Profit machen, wenn der Kunde bei seinem Einkauf noch ein Deo oder eine Flasche Bier mitnimmt.
Geschäftsführer setzen auf Service
Wie kann sich die Firma Kloos also in der Branche halten und Millionen für einen Neubau ausgeben? „Vieles geht über Service“, sind Axel und Marco Kloos überzeugt. Viele Kunden, vor allem in Seelbach, würden es schätzen, mit dem Auto bis direkt vor den Markt fahren zu können, um auch mal größere Bestellungen abzuholen und dabei „noch ein Schwätzchen zu halten“. Zudem gebe es für Feste nicht nur Getränke, sondern Theken, Garnituren oder Kühlschränke zum Mieten.
Den beiden Geschäftsführern und Marco Kloos’ Bruder Timo ist eine gewisse Vorfreude auf die Eröffnung anzumerken. Auch wenn sie mit der Übergangslösung in der Seelbacher Hauptstraße, wo die Firma 1984 ihren ersten Verkaufsraum eingerichtet hatte, durchaus zufrieden sind. „Es ist pure Nostalgie, wenn man in den Laden geht“, ergänzt Bürgermeister Moser launig. Bald schon soll es aber im neuen Markt losgehen. „Ende April, Anfang Mai“, schätzt Axel Kloos, werde Eröffnung sein.
Heimische Gewerke
Stolz sind die Geschäftsführer der Firma Kloos darauf, dass sie für den Bau ihres neuen Markts vor allem auf Betriebe aus der Region setzen können. Die Arbeiten am Fundament etwa übernimmt die Seelbacher Firma Baumann. Lediglich die Fertighalle kommt von einer Firma aus Bayern.