Verdi hat in Pforzheim zu Warnstreiks aufgerufen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Am Dienstagnachmittag bestreikt Verdi erneut den Nahverkehr in Pforzheim. Betroffen seien etwa 60 bis 70 Busse. Stadtverkehr Pforzheim (SVP) ist von der Schließung bedroht.

Pforzheim - Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag erneut zu Warnstreiks im Pforzheimer Nahverkehr aufgerufen. Von 14.30 Uhr an sollte der von der Schließung bedrohte Stadtverkehr Pforzheim (SVP) bestreikt werden, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Die Mitarbeiter des SVP hatten schon in den vergangenen Wochen ihre Arbeit niedergelegt, um für einen Sozialtarifvertrag zu kämpfen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass die gut 60 bis 70 Busse, die sich am Nachmittag im Verkehr befinden, gestoppt werden. Geplant sei der Ausstand zunächst bis in die Abendstunden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Rüdiger Steinke.

Urabstimmung könnte diese Woche kommen

Nachdem die Verhandlungen in der vergangenen Wochen nicht vorangekommen waren, könnte noch in dieser Woche eine Urabstimmung über unbefristete Streiks stattfinden. Insgesamt sind 240 Mitarbeiter von der drohenden Schließung betroffen. Die Gewerkschaft will die Arbeitsplätze zunächst bis Mitte 2017 sichern. Mit Hilfe des Sozialtarifvertrags will Verdi unter anderem mögliche Lohneinbußen abmildern sowie Abfindungen und Weiterbeschäftigung bei anderen Betrieben aushandeln.

Hintergrund ist die Neuvergabe des öffentlichen Personennahverkehrs in Pforzheim. Dieser soll ab 2017 für zehn Jahre von der Bahn-Tochter Regionalbusverkehr Südwest (RVS) übernommen werden. Die städtischen Pforzheimer Verkehrsbetriebe (SVP) stehen damit vor dem Aus. Die Entscheidung fiel nach Angaben von Oberbürgermeister Gert Hager (SPD) gegen den Wunsch der Stadt.