Aktuell findet ein Großeinsatz in Albstadt-Lautlingen statt. Foto: Jannik Nölke

Großeinsatz am Sonntagnachmittag in Albstadt-Lautlingen: Drei Menschen sind laut Polizei zufolge ums Leben gekommen. Ein 63-jähriger Mann hatte auf Mitglieder seiner Familie geschossen und sich im Anschluss vermutlich selbst getötet.

Ein Familiendrama in Albstadt-Lautlingen hat am Sonntag laut Polizei zufolge drei Todesopfer gefordert. Ein 63-jähriger Mann soll zwei Familienangehörige erschossen und im Anschluss sich selbst getötet haben. Zahlreiche Einsatzkräfte waren waren am Sonntagnachmittag vor Ort.

 

Wie die Polizei in Lautlingen gegenüber unserer Redaktion bestätigte, seien gegen 12.30 Uhr Schüsse im Lautlinger Kleenweg gemeldet worden. Danach sei man mit einem Großaufgebot nach Lautlingen gefahren - ein Stadtteil von Albstadt mit 1800 Einwohnerinnen und Einwohnern. Vor Ort wurden durch die Einsatzkräfte ein 24-Jähriger und eine 84 Jahre alte Frau tot in einem dortigen Wohnhaus aufgefunden. Der 63-jährige mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit später tot im Garten des Hauses entdeckt. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt.

Im Einsatz waren mehrere Dutzend Kräfte der Polizei sowie ein Spezialeinsatzkommando der Polizei (SEK).

Da sich der Einsatzort in der Nähe des Badkaps befindet, wurden zusätzlich die Badegäste beruhigt: Es bestehe keine Gefahr, wurde diesen von Anfang an versichert.

Dutzende Polizisten waren in Lautlingen im Einsatz. Foto:  Jannik Nölke

Nationale Medien berichten anfangs von einem "Amoklauf", was die Polizei so jedoch nie bestätigt hatte. "Wir befinden uns noch mitten im Einsatz", hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen, während deutschlandweit bereits Spekulationen kursierten. Man gehe von "familieninternen Tat" aus, Hinweise auf eine Beteiligung Dritter lägen nicht vor.

Drei Menschen tot, zwei Verletzte

Zwei weitere weibliche Familienangehörige im Alter von 26 und 59 Jahren erlitten laut Polizeibericht vom Sonntagabend schwere Schussverletzungen und wurden mit Rettungshubschraubern zur weiteren Behandlung in umliegende Kliniken geflogen. 

Laut dem SWR handelt es sich bei den mutmaßlichen Täter um einen Jäger, der im Besitz mehrere Schusswaffen war. Er soll dem Bericht zufolge seine Mutter und seinen Sohn erschossen haben, seine Ehefrau und die Tochter sollen die schwer verletzten Überlebenden sein.

Der Großeinsatz ereignete sich in einem Wohngebiet. Die Polizei hat den Einsatzort großflächig abgesperrt. Im Einsatz sind Augenzeugen zufolge 30 bis 40 Streifenwagen der Polizei, Spezialkräfte der Polizei sowie Dutzende Rettungskräfte. Polizeibeamte seien mit Helmen und Westen geschützt. Über dem Gebiet kreisten auch mehrere Hubschrauber von Polizei und Rettungskräften.

Keine Gefahr mehr für die Bevölkerung

Für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, so die Polizei. Dies wurde auch so per Lautsprecherdurchsage in Lautlingen verbreitet.

Die Ermittlungen zum genauen Ablauf des Geschehens sowie zu den Hintergründen dauern noch an. Ob die bei der Tat verwendete Schusswaffe zu den Waffen gehörte, die der 63-Jährige im Rahmen seiner Jagdausübung legal besaß, ist ebenfalls Teil der Ermittlungen.

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