Der Obere Traube-Platz hat Potenzial. Foto: Heiko Hofmann

Nagolds Innenstadt hat noch Potenzial – besonders wenn es Richtung Nordosten geht. Das Gebiet Richtung Stadtkirche, Traube-Platz, Gerichtsplatz und Leonard-Center will sich die Stadt nun gezielt vornehmen.

Ideen für diesen Teil der Innenstadt hat es in der Vergangenheit schon einige gegeben. So wirklich viele davon sind noch nicht umgesetzt: So etwa eine Straßensperrung.

 

Vor Jahren hatte der Nagolder Gemeinderat beschlossen, ähnlich wie in der Marktstraße, ein Stück der Bahnhofstraße am Wochenende für die Durchfahrt zu sperren. Dabei geht es um den Bereich zwischen der Abfahrt zur Traube-Tiefgarage bis zur Leonhardstraße. Letztlich sollte damit das Gebiet verkehrsberuhigt werden. Um die Sperrung durchzusetzen, sollten versenkbare Poller zum Einsatz kommen. Das könnte vor allem für die dort immer besser gedeihende Gastronomie die Möglichkeiten ausdehnen oder gar verbessern – besonders natürlich, was eine Außenbewirtschaftung angeht.

Viel mehr hat der untere Traube-Platz nicht zu bieten

Ein anderes Gebiet das förmlich nach einer Aufwertung schreit, sind die beiden Traube-Plätze. Dass vor allem der obere Traube-Platz Potenzial hat, zeigte sich bereits zur Landesgartenschau 2012, als eine temporär errichtete Lounge vor allem von jungen Menschen sehr gut angenommen wurde. Auch aktuell sind die Sitzgelegenheiten um die nicht mehr ganz zeitgemäßen Pflanzumrandungen oft belegt. Allerdings wirkt vor allem der untere Platz nicht wirklich einladend, eine grau gepflasterte Fläche, eine wenig einladende Treppenanlage, die zum oberen Platz führt und immer wieder zu Farb-Schmierereien animiert – viel mehr hat der untere Traube-Platz nicht zu bieten.

Der untere Traube-Platz Foto: Heiko Hofmann

Bei den bisherigen Planungen um den neuen Traube-Platz ging es um die Schaffung einer Verbindung des oberen Bereichs mit dem unteren. Unter anderem könnte der obere Platz zu einer Spiel- und Erlebnisfläche umgestaltet werden. Nagolds OB hatte auch von einem neuen „Erlebnisraum in der Innenstadt“ gesprochen. Auch eine Verbindung der beiden Plätze durch eine Treppenanlage nach Art eines kleinen Amphitheaters waren bereits in der Diskussion.

Ein stimmiges Gesamtkonzept fehlt bisher

Das ist nur ein Teil der Ideen für den Bereich, aber ein stimmiges Gesamtkonzept, das fehlt bisher. Um an diese Ideen zu kommen, wird die Stadt nun drei Planungsbüros beauftragen. Etwa das Büro von Stefan Fromm aus Dettenhausen, der von der Landesgartenschau 2012 in Nagold bestens bekannt ist. Mit von der Partie ist auch das Büro K9 Architekten/Faktor Grün aus Freiburg sowie das Büro Freiraumconcept sinz-beerstecher+Böpple aus Rottenburg.

Die Aufgabe für die Planer und das Ziel der Stadt formulierte Stadtplaner Ralf Fuhrländer im Technischen Ausschuss des Gemeinderates so: „Folgendes gilt es herauszufinden: Was wollen wir, was kostet das und wann wird was davon umgesetzt“, so Fuhrländer. Stadtoberhaupt Jürgen Großmann zeigt sich schon vor dem Ideenwettbewerb recht optimistisch: „In diesem Gebiet gibt es einige Potenziale für gute Impulse“, so Großmann nach der Entscheidung des Ausschusses die drei Büros zu beauftragen. Letztlich stimmte dieser Vorgehensweise auch der Gemeinderat zu. Die Planungen können also beginnen.