Ärzte-Einsatz der Helfen Hände. Foto: Helfende Hände/Siedner

Gefragter denn je ist die Hilfe des Nagolder Vereins "Helfende Hände". Mittlerweile sind Vereinsmitglieder in drei afrikanischen Ländern aktiv.

Nagold - Anlässlich der Jahreshauptversammlung informierte der Vorsitzende der "Helfenden Hände", Günter Seibold über die laufenden Projekte in Afrika und die Aktivitäten, die für das Jahr 2023 geplant sind.

 

Der Verein unterstützt seit Jahren das von Pater Leopold geführte Waisenhaus in Nyabiraba/Burundi mit bis zu 60 Waisenkindern und Kindern aus schwierigen Verhältnissen. Auf einem geschenkten Grundstück von 17 Hektar wird der Verein mit einer Anschubfinanzierung bei der Nutzbarmachung dieser Fläche helfen. Das "Saatgut- und Anbauprojekt" soll als Einnahmequelle der künftigen Ernährung und Eigenversorgung dienen. Im Februar 2023 wird eine kleine Delegation vor Ort die weiteren Schritte zur Bearbeitung des Ackerlandes und den Einkauf von Dünger und Pflanzenschutzmittel organisieren.

Ärzte-Einsatz wird nachgeholt

Auch wegen der Nachhaltigkeit soll die vor zwei Jahren mit Maschinen aus Deutschland ausgestattete Schreinerwerkstatt weiter unterstützt werden.

Der im Sommer geplante Ärzte-Einsatz im Krankenhaus Kirundo wurde kurzfristig wegen Flugstreiks abgesagt. Als Alternative sollte von Wien aus geflogen werden. Das war nicht möglich, da die für den Einsatz im Krankenhaus notwendigen medizinischen Instrumente als Übergepäck nicht hätten mitgenommen werden können. Dieser Einsatz soll 2023 nachgeholt werden.

Gaby Frey informierte über den erfolgreichen Einsatz in Mauretanien. An drei vom Verein gespendeten Ultraschallgeräten hat F. Schumann vom Senior Expert Service in diesem Sommer bei zwei Einsätzen 48 Hebammen intensiv an den Geräten geschult und ausgebildet.

80 Kisten Nähmaterial und Stoffe

Die von den Helfenden Händen 2019 eingerichtete Nähwerkstatt wird sehr erfolgreich betrieben. Dort können allein stehende Frauen selbst für ihren Unterhalt sorgen. Damit das Projekt weiter betrieben werden kann, werden in dem aktuell wieder nach Mauretanien verschifften Container unter anderem 80 Kisten Nähmaterial und Stoffe, gespendet von einer bekannten Nagolder Firma, verladen.

Das Mitglied Sabine Pühl, OP-Schwester aus Calw, wird mit einem Team aus Ärzten und Mitarbeitern aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen ins St. Francis Buluba Hospital nach Uganda reisen. Bei diesem humanitären Einsatz, im Vorfeld von Deutschland aus organisiert, werden innerhalb von zehn Tagen 220 Patienten, Schwerpunkt Leisten-, Nabel- oder Bauchwandbrüche, operiert.

Aus eigenen Mitteln finanziert

Die Teilnehmer stellen ihren Jahresurlaub zur Verfügung und Flug und Unterkunft wird aus eigenen Mitteln finanziert. Eine durchgeführte Operation inklusive aller Materialien kostet 65 Euro.

Info: Wer Interesse an einer Mitarbeit oder Unterstützung der Helfenden Hände hat, kann sich an Monika Siedner (Geschäftsstelle) unter Telefon 07452/8 16 31 wenden.