Stefan Zistler holte sich den Titel bei den deutschen Kunstflugmeisterschaften. Foto: Michael Zistler

Er ist 31 Jahre alt, besuchte das Nagolder OHG und ist Kunstflieger aus Passion. Stefan Zistler ist Deutscher Meister im Segelkunstflug. Das freut auch seinen Nagolder Flugsportverein.

Der Nagolder Flugsportverein freut sich über einen frisch gebackenen Deutschen Meister in seinen Reihen: Mit hoher Präzision und Konstanz erkämpfte sich Stefan Zistler im thüringischen Gera am Ende souverän den Titel in der Advanced-Klasse.

 

„Zistler dominiert das Rennen“, titelte das fach-Magazin aerokurier, gleich drei von fünf Durchgängen mit sehr anspruchsvollen Flugprogrammen konnte er trotz starker Konkurrenz für sich entscheiden.

„Da haben wir nach der freudigen Nachricht gleich den Sekt kaltgestellt und dem Stefan mit einer La-Ola-Welle unsere Glückwünsche übermittelt – einen Deutschen Meister gibt’s nicht alle Tage, das ist phänomenal“, erklärt Vorstand Peter Schuon die spontane Aktion einiger Vereinsmitglieder.

Kopfüber fliegt Stefan Zistler zwischen Wolken und dem Erdboden. Foto: Zistler

Das Fliegen wurde dem erfolgreichen Kunstflugpiloten quasi in die Wiege gelegt: Papa Michael ist selbst ein leidenschaftlicher erfolgreicher Kunstflugsportler und hat den Filius ausgebildet, gefördert und trainiert. „Seinen Erfolg verdankt der Stefan der wichtigen Kombination aus fliegerischem Können und seiner mentalen Leistungsstärke! Vor allem, wenn’s drauf ankommt ist der Stefan ein richtiges Kaltblut, zeigt wenig Nerven und kann sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren“, skizziert Michael Zistler das Erfolgsrezept mit seiner Expertise.

„Zuhause“ beim Nagolder Flugsportverein war die Freude über den errungenen Titel von Stefan Zistler natürlich groß. Foto: Michael Zistler

Mit 14 Jahren das Segelfliegen begonnen

So ist auch Zistler junior das Siegen bei Meisterschaften schon öfters gelungen: deutscher Vizemeister war er vor Corona und aus Rumänien kehrte er als Einzelweltmeister mit einer Goldmedaille zurück nach Nagold.

Fort hat der ehemalige OHG-Schüler im Flugsportverein seine fliegerischen Wurzeln, hat mit 14 Jahren das Segelfliegen begonnen und sich für den Flugsport begeistert; auch beruflich ist er dieser Faszination und Leidenschaft treu geblieben, hat ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik beendet; heute arbeitet er an der Universität Stuttgart in der Entwicklung und Erprobung von Elektroflugzeugen.

Für die Nationalmannschaft bleibt er als Deutscher Meister automatisch weiter qualifiziert. Leider lassen dienstliche Prioritäten und Verpflichtungen in diesem Jahr die Teilnahme an der heimischen Weltmeisterschaft in Oschatz aber nicht zu. „Jetzt wäre ich erst recht motiviert, fliegerisch und mental top fit und hätte richtig Bock auf die WM“, bedauert Zistler jr. Seine Absage.

Aber die Zukunft lässt hoffen: Er ist mit 31 im besten Alter und will sich auch für die höchste Klasse „Unlimited“ hohe Ziele setzen.