Allerdings: Zwischenzeitlich stattgefundene Bodenuntersuchungen des ausgesuchten Areals für den Nagolder Ruhewald hätten auch ergeben, dass sich dort "relativ oberflächennah" eine Felsschicht befinde – mutmaßlich eine natürliche Schadstoffbarriere. Allerdings werde dieser Fels auch dafür sorgen, so Harwardt weiter, dass sich die künftigen Bestattungskosten im Ruhewald "teurer" darstellen könnten als ursprünglich kalkuliert – da auch der Aufwand erheblich steigen würde, die künftigen Urnen-Gräber überhaupt anzulegen.
Bodenplatten aus Metall oder Stein
Bei der künftigen "Grabkennzeichnung" habe man sich – entgegen früherer vorgestellter Ideen – nun für Bodenplatten aus Metall oder Stein entschieden, die im Uhrzeigersinn um die jeweiligen Bäume herum angebracht und platziert werden würden. Von Tafeln am Baum selbst habe man Abstand genommen, weil deren Befestigungen immer auch mit einer Verletzung des Baumes einher gegangen wären. Mit den Bodenplatten, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert werden könnten, würde der jeweilige Baum auf jeden Fall nicht geschädigt.
In Bezug auf den künftig erlaubten Grabschmuck auf dem Nagolder Ruhewald bleibt es bei der bereits kommunizierten Linie: "Natürlicherweise im Wald vorkommende Gegenstände" wären als vergängliche Deko erlaubt – also Schneckenhäuser, Federn, gesammelte Steine, gesammelte Pflanzenteile (Blumen, Zapfen, Rinde, Holzstücke, Moos). Alles andere, vor allem Kränze (auf Kunststoff-Rohlingen) oder gar Plüschtiere, würden "rigoros wieder abgeräumt" werden.
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Fest steht auch, dass der für den Ruhewald geplante Aussegnungsplatz ein großes Kreuz "als skulpturale Plastik ohne religiöse Bedeutung" bekommen soll – auch wenn es als christliches Symbol natürlich trotzdem deutlich erkennbar bleibt. Diese Formengebung der Skulptur solle zudem auch für das eigene Logo des Nagolder Ruhewalds genutzt werden.
Anders als in der ursprünglichen Tagesordnung der Gemeinderatssitzung angekündigt, wo zum Thema "Ruhewald" nur ein Sachstandsbericht zur Information der Räte ohne eigene Sitzungsvorlage angekündigt war, nahm Oberbürgermeister Jürgen Großmann am Ende von Horwardts Bericht und der kurzen Diskussion über mögliche Lärmbelästigungen seinen Gemeinderäten doch auch noch einen formalen Grundsatzbeschluss zur Einrichtung des Ruhewalds in der von Harwardt beschriebenen Form ab. Dem der Gemeinderat bei einer Enthaltung dann auch entsprach.
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