Zum dritten Mal erlebte Nagold Literaturtage. Und wie fällt das Fazit der Veranstalter aus? Dass sie bereits für 2025 planen, ist fast schon Antwort genug.
Die dritte Ausgabe der Nagolder Literaturtage hat mit dem schon lange ausverkauften Abend durch Vincent Klinks „Mein Schwaben“ vor kurzem einen äußerst gelungenen Abschluss gefunden. Das ist der Moment, um mit den Veranstaltern ein Resümee zu ziehen – und um es gleich vorweg zu nehmen: ein überaus positives.
Christina Grimm, Leiterin der Stadtbibliothek, VHS-Leiter Mario Gotterbarm und Burhan Mutlugöz von der Buchhandlung Zaiser sind beim Pressegespräch noch ganz beflügelt von den diesjährigen sechs Wochen der Literaturtage, in denen 15 Veranstaltungen mit insgesamt über 1000 Besuchern liefen, dazu noch eine erfolgreiche Fahrt zur Frankfurter Buchmesse.
Dies auf die Beine zu stellen, war für die Veranstalter wieder nicht nur eine große, wenn auch schöne Herausforderung, die sie neben ihren beruflichen Aufgaben meisterten, sondern andererseits nur möglich durch die finanzielle Unterstützung von Banken, Einzelhandel und Gastronomie vor Ort.
Hatte man vor der ersten Ausgabe 2022 noch etwas mit symbolischen Magenschmerzen zu kämpfen, ob und wie die Literaturtage in Nagold ankämen, sagen die Veranstalter heute unisono, dass sich solch ein Event inzwischen in Nagold etabliert hat, nicht zuletzt auch dank der tollen Teamarbeit zwischen ihnen.
Breite Streuung an Themen
Die Entzerrung auf nur eine bis zwei Veranstaltungen pro Woche über einen insgesamt längeren Zeitraum hat sich ebenso bewährt wie die Mischung der Themen: von Belletristik über Sachbücher mit philosophischen oder politisch aktuellen Ansätzen bis hin zu Lesungen für Kinder oder Klinks etwas ironischer Blick auf schwäbische Eigenarten. Diese breite Streuung an Themen und Schwerpunkten, so Mario Gotterbarm, wendet sich an unterschiedliche Zielgruppen und kam diesmal beim Publikum wirklich gut an.
Organisatorisch machen die kurzen Wege im Städtle eine pragmatische und schnelle Reaktion der Veranstalter auf kurzfristige Vorkommnisse oder Änderungen möglich, ergänzt Christina Grimm, und dennoch kann man noch einiges optimieren.
Bald gehen die Organisatoren in die Planung für 2025, denn sie sind sich einig, dass die Literaturtage fortgesetzt werden sollen. Zwar kann man inzwischen schon auf Autorinnen und Autoren zählen, die gerne wiederkommen wollen, doch man hat auch immer die kommenden Neuerscheinungen im Blick. „Da sitze ich ja an der Quelle“, meint Burhan Mutlugöz lachend.
Das waren die Highlights
Zur Vorplanung gehören aber nicht nur das Erstellen des Programms, sondern eben auch Raumfindung, Öffentlichkeitsarbeit von langer Hand, Erstellen von Flyern und Einladungen, letzteres in der Regel vor der so genannten Sommerpause.
Gerne blicken die Mitglieder des Orga-Teams auf besonders gut besuchte diesjährige Abende, ihre Highlights, zurück. Neben Vincent Klink zählen dazu zweifelsohne Wolfgang Schorlau mit seinem Schwarzwaldkrimi „Black Forest“, Wolfram Eilenberger mit dem Geschichte und Philosophie verknüpfenden „Geister der Gegenwart“ oder Louise Pelt mit ihrem Roman „Halbwertszeit von Glück“, die bis zu oder über 200 Besucher anzogen. Äußerst zufrieden mit der Resonanz und dankbar für die Sponsoren blicken die drei nun zurück und gehen mit Optimismus und Elan in zukünftige Planungen für die vierte Ausgabe der Nagolder Literaturtage.