Gerda Martin (Bildmitte) ist die neue Würfelsiegerin beim Nagolder "Urscheln". Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Beim "Urscheln" im Hennenest ist vor allem Glück gefragt / Auf 30 Teilnehmer begrenzt

Das "Urscheln" am Faschingsdienstag hat zwischenzeitlich schon eine gewisse Tradition: Während anderorts die fünfte Jahreszeit närrisch und mit Helau ausklingt, kreisen im praktisch fasnetsfreien Nagold die Würfelbecher.

Nagold. Bereits zum achten Mal hatte die Nagolder Urschelstiftung jetzt ins Hennenest am Unteren Markt zu einem munteren Würfelspiel-Abend eingeladen. Im ehemaligen Waschraum des Oberamtsgefängnisses ging es dabei erneut hoch her, denn ausgelassene Stimmung ist ein Markenzeichen des Urschelns.

"Die Atmosphäre hier ist einzigartig in Nagold"

"Das war wieder ein turbulenter Nagolder Fasnets-Spaß auf sportlich hohem Niveau", erklärte Ulrich Mansfeld als Vorstandssprecher der Bürgerstiftung mit Blick auf die bunt zusammen gewürfelte Teilnehmerschar, die angesichts der Platzverhältnisse im Hennenest auf 30 Würfler beschränkt ist. Trotzdem ist das Bürgerzentrum, das sicher gut doppelt so vielen Spielern Platz bieten würde, für Ulrich Mansfeld als Spielort keine Option.

"Die Atmosphäre hier ist einzigartig in Nagold", macht der Vorstandssprecher deutlich und lobt das urige Ambiente im historischen Gemäuer. Zudem sei Waltraud Henne immer auch "eine tolle Gastgeberin". Positiv findet es Ulrich Mansfeld außerdem, dass sich in den letzten Jahren ein "harter Kern gebildet hat", dessen Altersdurchschnitt allerdings eher jenseits der 70 Lenze tendiert.

Nach einem Gedichtvortrag von Eckhart Kern wurde in sechs Spielmodi mit echt schwäbischen Namen wie "nuff ond naa" oder "dees ond sell" das abendliche Würfelglück auf die Probe gestellt. Die "Urscheln", um die es in den ersten fünf Würfelrunden auch geht, sind ein herzförmiges Gebäck aus mürbem Hefeteig mit acht Zacken, die die acht Teilorte der Stadt symbolisieren sollen.

Dem Gewinner oder der Gewinnerin der Endrunde des Würfelturniers winkte eine handgearbeitete kunstvoll gravierte Metalltafel, die Fritz Martin 2017 als Wandertrophäe für das Urscheln angefertigt und gestiftet hatte.

In der Endrunde saßen sich fünf Damen gegenüber – und es wurde richtig spannend. So lieferten sich Gerda Martin und Klara Wiedmaier eine Patt-Situation und die Entscheidung musste im Stechen fallen, aus dem Gerda Martin als glückliche Siegerin hervorging und das große Urschelgebäck samt Wandertrophäe in Empfang nehmen durfte.