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Elektro-Autos und ihre Besitzer kamen aus dem gesamten Südwesten nach Nagold

Nagold als Mekka der E-Mobilisten: Jetzt war es wieder soweit – E-Mobil-Brunch in den Räumen der Agentur von Hajo Schörle. Knapp 70 Elektro-Enthusiasten aus dem gesamten Südwesten waren diesmal dabei. Und brachten ihre zum Teil ziemlich exotischen Gefährte mit.

Nagold. Beispielsweise ein Besucher aus Villingendorf (Kreis Rottweil): Er reiste mit einer Super Soco an – einem Elektro-Motorrad eines österreichischen Herstellers. Quasi die "Einstiegsdroge" zur E-Mobilität oberhalb eines E-Bikes oder Pedelecs. Aber selbst aus dem Elsaß, der Pfalz, dem Stuttgarter Raum und natürlich dem gesamten Nordschwarzwald und dem Gäu kamen diesmal die Gäste zum Nagolder E-Mobil-Bruch.

Viele Gespräche

Die Lise-Meitner-Straße war an diesem Tag entsprechend zeitweise eine der am bestsortiertesten E-Auto-Ausstellungen im Land: Teslas (Model S), Hyundais (Ionic), Volkswagen (E-Golf), Renaults (Zoe), BMWs (i3) und Kias (Soul EV) waren unter anderem vertreten. Entsprechend gab es viele Gespräche schon auf der Straße rund um die Fahrzeuge, mehr dann noch im Eventraum von Hajo Schörle zum eigentlichen Brunch über Themen wie: Ladeinfrastruktur oder die aktuelle Lieferzeiten von E-Autos, die teilweise derzeit bei über einem Jahr liegen.

Begehrt bei den Newcomern der Szene sind auch die Erfahrungen der "alten Hasen", die bereits seit vielen Jahren mit E-Antrieb auf öffentlichen Straßen unterwegs sind. Denn von denen kann man lernen, wie man die Tücken beim Laden meistert, und wie man die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Fahrzeuge einzuschätzen hat. Natürlich gab es auch viele Überlegungen und Diskussionen darüber, wie die Zukunft der Mobilität insgesamt aussehen könnte. Und welche Weichenstellungen es dafür von Politik und Industrie brauchen würde.

Fach-Vorträge gab es diesmal natürlich auch. Zum Beispiel von E-Mobil-Brunch-Mitinitiator Klaus-Peter Thierer, der über seine jüngsten Langstrecken-Erfahrungen unter anderem nach Frankreich berichtete – wie dort die Lademöglichkeiten sind; und warum er durch die Langstrecken-Fahrten inzwischen über 20 verschiedene Ladekarten für sein E-Auto besitzt, weil immer noch nahezu jede Region ihre ganz eigene Lade-Infrastruktur und zugehöriges Abrechnungssystem hat. Forderung der E-Mobil-Anwender hier: eine Harmonisierung der Anbieter-Struktur und einheitliche, einfachere Abrechnungssysteme.

Hajo Schörle selbst, bereits seit den 1990ern auf der Suche nach einem geeigneten E-Auto, berichtete aus den Anfängen mit seinem E-Auto, das er vor knapp neun Jahren dann endlich erwerben konnte. Wie er mit dem damals noch eher spartanisch ausgestattetem "Sam" überhaupt keine Ladekarten benötigte, weil er überall an der Standard-Schuko-Dose laden konnte. Und Schörle berichtete von den eher abenteuerlichen Fahrten der ersten Jahre, aber auch dem immensen Sparpotenzial, das schon dieses E-Auto bot.

Jérome Brunelle wiederum konnte den Anwesenden Auskunft über ein Treffen beim Energieversorger EnCW geben, wo unter anderem die geplanten Abrechnungsmodalitäten Thema waren, die künftig hier in der Region umgesetzt werden sollen. Die EnCW habe darüber hinaus inzwischen einen umfangreichen, flächendeckenden Ausbau an Ladesäulen in ihrem Geschäftsgebiet begonnen.

Volker Fricke berichtet

Der Schluss des Vortragsteils gehörte quasi als Werbeblock Volker Fricke, der von seinem Projekt berichtete, die Bereiche "Strom", "Laden" und "Solar" zur Jedermann-Nutzung zu vernetzen. Fricke will mit seiner Firma aus Privatpersonen Anbieter von Solarstrom machen, die dafür selbst sauberen Strom mit eigenen Solarmodulen erzeugen. Dafür hat er mit seinen Partnern standardisierte Programme und Apps entwickelt, die ein möglichst einfaches Management solcher Anbieterstrukturen für jedermann ermöglichen. Zusätzlich vermittelt er an künftige "self-made" Strom-Fabrikanten auch die notwendige Hardware.