In der Land- und Forstwirtschaft ruht nach Wintereinbruch stellenweise die Arbeit. Foto: Jansen Foto: Schwarzwälder Bote

Statistik: Zahl der Arbeitslosen in der Region um fast 1000 gestiegen / Horb und Mühlacker mit besten Quoten

Wie zu dieser Jahreszeit üblich, ist die Zahl der Arbeitslosen in der Region Nordschwarzwald wieder gestiegen. Dafür verantwortlich sind wetterabhängige Branchen wie der Bau oder der Forst – aber nicht nur.

Nordschwarzwald. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist von Dezember auf Januar um 935 oder 9,1 Prozent auf 11168 gestiegen. Trotz der saisonal üblichen Zunahme gegenüber dem Vormonat lag die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vorjahreswert: Im Januar 2018 waren noch 701 oder 5,9 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, hat sich gegenüber Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent erhöht. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,6 Prozent.

Die winterliche Witterung sowie die jahreszeitlich üblichen Entlassungen in den saisonabhängigen Branchen haben im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald geführt. "Trotz guter Auftragslage musste aufgrund des Wintereinbruchs auf Baustellen sowie in der Land- und Forstwirtschaft die Arbeit zeitweise ruhen, die Mitarbeiter werden dann vorübergehend arbeitslos. Und auch im Versand- und Einzelhandel sowie in der Gastronomie wurden nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts nicht alle befristet beschäftigten Saisonkräfte weiterbeschäftigt. Ich bin aber zuversichtlich, dass die nach wie vor gute Konjunktur im Frühjahr wieder zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen wird", so Annette Hanfstein, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Der Arbeitskräftebedarf ist, bedingt durch die Feiertage zum Jahreswechsel und den Betriebsferien im Januar, etwas zurückgegangen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 1010 freie Stellen gemeldet, 197 oder 16,3 Prozent weniger als im Vormonat und 47 oder 4,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im Januar meldeten sich insgesamt 1912 Arbeitnehmer im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos, 659 oder 52,6 Prozent mehr als im Dezember. 803 Frauen und Männer konnten dagegen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit beenden, 15 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat.

Profile der Arbeitslosen passen oft nicht auf die Anforderungen

Da überwiegend Männer in den witterungsabhängigen Außenberufen tätig sind, nahm in den letzten vier Wochen vor allem die Zahl der arbeitslosen Männer zu, und zwar um 627 oder 11,5 Prozent auf 6081. Die Zahl der arbeitslosen Frauen erhöhte sich dagegen nur um 308 oder 6,4 Prozent auf 5087. Im Januar waren im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim 4903 offene Stellen gemeldet, 306 oder 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die große Zahl an offenen Stellen zeigt die guten Arbeitsmarktchancen für Bewerber. Häufig passen aber die Profile der Arbeitslosen in berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht nur unzureichend zu den Anforderungen der Unternehmen.

Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim haben Horb und Mühlacker mit jeweils 2,7 Prozent den besten Wert. Es folgen danach Calw und Freudenstadt mit je 2,9 Prozent, Nagold mit 3,0 Prozent sowie Bad Wildbad und Pforzheim mit jeweils 3,8 Prozent.