Das Bild zeigt die Sieger mit der Jury (von links): Erdogan Koc (mamoutlet), Bruno Schanz (Häfele), Lena Gutekunst, Michelle Albrandt, Gottfried Gunzenhauser (Leiter Seminarkurs) und Frank Esslinger (Sparkasse Pforzheim Calw). Foto: WG Foto: Schwarzwälder Bote

Seminarkurs: Schüler müssen Jury mit einem Businessplan und vor allem mit ihren Ideen überzeugen

Nagold. Ein Hauch von der "Höhle der Löwen" wehte durch die Kaufmännische Schule Nagold. Wie in der bekannten Fernsehsendung mussten Unternehmensgründer ihre Ideen vor einer Jury von Experten präsentieren. Und wie in der Fernsehsendung wurden die Unternehmensgründer von der Jury hart, aber konstruktiv kritisiert.

Doch keiner der Experten beteiligte sich an den verschiedenen Unternehmen. Das wäre allerdings auch nicht möglich gewesen. Es handelte sich ausschließlich um fiktive Unternehmen, mit fiktiven Produkten. Im Rahmen des Seminarkurses nehmen Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums Nagold an dem Bundeswettbewerb "Jugend gründet" teil. Dort müssen sie sich mit 700 "Unternehmen" aus vielen deutschen Schulen messen, indem sie einen Businessplan entwerfen und in einem Planspiel gegeneinander antreten.

Beim Businessplan eines fiktiven und bisher noch nicht vorhandenen Produktes oder einer Dienstleistung müssen die Schülerinnen und Schüler viele betriebswirtschaftliche Aspekte abdecken und die Jury mit der realistischen Durchsetzung ihrer Ideen überzeugen. Ihre Produktidee haben die Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasium Experten aus der Praxis vorgestellt und mussten sich dabei einen Härtetest unterziehen.

Die Jurymitglieder konnten aufgrund ihrer vielfältigen und unterschiedlichen Erfahrungen sehr zielgerichtete Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge geben. Erdogan Koc von mamoutlet etwa hat schon mehrere Unternehmen, vor allem im Möbelhandel, gegründet. Bruno Schanz ist in leitender Funktion beim größten Nagolder Unternehmen Häfele tätig. Frank Esslinger schließlich hat oft mit Businessplänen zu tun, die ihm bei der Sparkasse Pforzheim Calw vorgelegt werden. Diesem enormen Know-How der Jury mussten sich die jungen Gründer stellen.

Bei der Präsentation vor den Experten wussten alle "Unternehmen" zu überzeugen, sei es mit einem smarten Überwachungssystem von Menschen mit hohem Blutdruck, einer automatischen Bewässerungs- und Nährstoffversorgungsanlage oder einer Anlage mit Spracherkennung zur Protokollierung von Sitzungen.

Michelle Albrandt und Lena Gutekunst wurden von der Jury für ihr nachhaltiges und simples Nachfüllsystem für Tintenfüller zu den Siegern des schulinternen Wettbewerbs gekürt.