Schließung GT-Heim: SPD und Grüne erneuern Kritik an Vorgehen
Die Fraktionen von SPD und Grünen im Nagolder Gemeinderat haben ihre Kritik am Vorgehen von Stadt und Politik bei der Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums erneuert.
Nagold. "Man hätte das GT-Heim mit einer schwarzen Null führen können", sagte SPD-Fraktionschef Daniel Steinrode im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Und hätte für den Betrieb nötige Ausnahmegenehmigungen beantragen können. Darüber hinaus hätte man das Projekt Gertrud-Teufel-Seniorenzentrum laufen lassen können, bis ein neues Vorhaben in diesem Sektor an den Start gegangen wäre.
"Deshalb war die Vorgehensweise der Stadt nicht richtig", so Steinrode weiter, der der Stadt und mit ihr auch Oberbürgermeister Jürgen Großmann fehlende Weitsicht in der Sache bescheinigt. Die Stadt habe vor der Schließung den Markt auf diesem Gebiet nicht sondiert und keinerlei Gespräche mit potenziellen Investoren für das Objekt geführt. So seien einfach mehr als 100 Plätze für Senioren weggefallen.
Durch das Vorgehen bei der Schließung sei Leid ausgelöst worden, ergänzt Daniel Geese, SPD-Gemeinderat und am GT-Heim tätiger Pfarrer. Die Ungewissheit bei der Schließung habe bei Bewohnern und Personal Angst vor der Zukunft ausgelöst, berichtet Geese von seinen Erfahrungen vor Ort. Allerdings hätten sich das Haus selbst und dessen Mitarbeiter sehr bemüht beim Übergang der Bewohner in andere Pflegeeinrichtungen.
Kein gleichwertiger Ersatz
Angesichts solcher Vorgänge und der Tatsache, dass Mitarbeitern gekündigt wurde und diese sich vor dem Arbeitsgericht wiederfinden, könne man die Vorgänge nicht in einem so positiven Licht darstellen, wie dies Oberbürgermeister Jürgen Großmann tue, kritisiert die Grünen-Gemeinderätin Brigitte Loyal. Darüber hinaus könne man es nicht so darstellen, dass die Stadt ja ein neues Angebot in Hochdorf als Ersatz für das GT-Heim auf den Weg gebracht habe, denn Hochdorf sei im Gegensatz zum GT-Heim kein Angebot für die Nagolder Kernstadt.
