Beim Stand der A.S.M. Nagold herrscht reges Treiben – ob es an der neuen Gulaschsuppe liegt? Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachtsmarkt: Erste warme Mahlzeiten gehen über die Theke

Die Stände sind aufgebaut, die letzten Vorbereitungen im Inneren laufen, der dekorative Feinschliff wird vorgenommen, die Verkäufer sind gespannt – der Weihnachtsmarkt in Nagold kann beginnen. Fehlt nur noch der große Ansturm.

Nagold. Endlich geht es los. Das lange Warten hat ein Ende – ab jetzt werden hoffentlich die Lorbeeren für die wochenlangen Vorbereitungen geerntet. Die angehenden Abiturienten vom Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) sind in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem Stand auf dem Nagolder Weihnachtsmarkt vertreten: "Wir wollen unsere Abikasse aufbessern", verrät Zwölftklässlerin Viviane Laupitz. Mit ihr haben sich noch 22 weitere Schüler aus dem Abschlussjahrgang zusammengetan, um die Kosten für den Abiball im kommenden Jahr in der Stadthalle aufzufangen. Sie haben sich am Anfang der Turmstraße unweit der Stadtbibliothek postiert. Zu kaufen gibt es Glühwein mit und ohne Schuss, Kinderpunsch und Waffeln. "Wir hoffen, dass alles gut läuft und am Ende auch etwas Zählbares übrig bleibt", berichtet Mitschülerin Sophie Fischer.

Deftige Gulaschsuppe in den Töpfen der A.S.M.

Waffeln hat auch die Aktive Selbsthilfegruppe Miteinander für Behinderte und Nichtbehinderte Nagold (A.S.M.) lange Zeit verkauft. "Die gingen auch sehr gut", erzählt Vereinsmitglied Ralph Klaiss, der nebenher eifrig im Kochtopf rührt, "doch in diesem Jahr sollte mal etwas Neues her". So hat man sich für eine deftige Gulaschsuppe zu den üblichen heißen Getränken entschieden. Glücklicherweise köchelt diese bereits am Nachmittag vor sich hin, sodass Klaiss dem ersten hungrigen Kunden gleich eine über die Theke reichen kann. Die Holzhütte, die mit Wärmestrahlern ausgestattet ist, ist Eigentum des Vereins. Eine Jacke wäre bei der Arbeit Fehl am Platz, so gut heizen die Strahler ein. "Ich habe höchstpersönlich noch einen Spuckschutz aus Plexiglas vor die Theke geschraubt, damit wir auch hygienisch top vorbereitet sind", schildert Kraiss. "Die Hütte ist affengeil", grinst er. Wofür das eingenommene Geld am Ende im Verein verwendet würde, wisse er zwar noch nicht genau, aber "einen guten Erfolg" wünsche er sich natürlich dennoch. Der Stand der A.S.M. steht nur wenige Meter von den Schülern des OHG entfernt, ein Stück weiter die Turmstraße entlang.

Auf Kontinuität setzen hingegen die aktiven Fußballer der ersten und zweiten Mannschaft des VfL Nagold. "Wir verkaufen schon seit jeher gute rote Bratwürste", führt Wolfgang Schroth, Mitglied der Abteilungsleitung, aus: "Die vielen treuen Stammkunden danken es uns." Er selbst sei schon seit über 35 Jahren dabei und habe den Weihnachtsmarkt noch erlebt, als er direkt hinter dem Rathaus in viel kleinerem Umfang stattgefunden hat. An diesem Wochenende sind gut 50 Mann vom VfL Nagold im Einsatz – allen voran Mittelstürmer Pascal Reinhardt. Auf dem Platz kann er seine Jungs aufgrund einer Knieverletzung aktuell nicht unterstützen – dafür packt er hinter der Theke mit an. "Die gute Laune wird am Wochenende auch nicht zu kurz kommen", freut sich der Fußballer. Schroth gibt ihm Recht: "Das sind alles gute Jungs."

Das eingenommene Geld werde für den "laufenden Spielbetrieb" aufgewendet, berichtet er: "Es kostet alles Geld: die Trainingsausstattung, der Busfahrten zu Auswärtsspielen..." Die Stände des VfL Nagold sind am Ende der Turmstraße, Ecke Markstraße zu finden. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter mitspielt.