Präsentieren die 32. Ausgabe der Sommermusik: (von links) Kirsten Seeger (Stadt Nagold), Organisatorin Adelheid Kramer, Maximilian Ormos (Stadt Wildberg) sowie die Stadtoberhäupter Jürgen Großmann (Nagold) und Ulrich Bünger (Wildberg). Foto: Bernklau

Am 29. Juli wird es im Nagoldtal wieder international. Konzerte dieses Mal auch in Krankenhäusern.

Nagold/Wildberg - Hochbegabte Jungmusiker und Klassikstars aus aller Welt im Oberen Nagoldtal – und das zwei Wochen lang. Es ist wieder Zeit für die Sommermusik. Ein Klassikformat, das nach 32 Jahren immer weitere Kreis zieht – jetzt auch in die Krankenhäuser der Region.

Das Prinzip der Sommermusik ist auch bei der 32. Ausgabe vom 29. Juli bis zum 14. August das altbekannte. Junge, hochbegabte Musiker aus aller Herren Länder erhalten Einzelunterricht, Korrepetition, sammeln Erfahrungen im Ensemblespiel und mit dem Orchester – und können die erarbeiteten Werke in öffentlichen Konzerten dem geneigten Publikum vorführen. Die jungen Musiker werden wieder im schön gelegenen CJD Jugenddorf wohnen und in den Schulen der Stadt Nagold genügend Möglichkeiten zum Üben haben.

Dabei bleibt die Sommermusik nicht nur auf Musiker von außerhalb beschränkt. Musikschüler aus dem Kreis Calw, Pforzheim und Freudenstadt haben – gegen eine geringe Gebühr – die Gelegenheit zu Schnupperstunden bei einem der Dozenten der Sommermusik. Zur hochkarätigen Dozentenschar gehören in diesem Jahr unter anderem Helmut Zehetmair aus Salzburg, Alexandra Korobkina aus St. Petersburg und Aylen Pritchin aus Paris (alle Violine), Walter Küssner aus Berlin (Viola), Helmar Stiehler aus München (Violoncello), Anton Schachenhofer aus Linz (Kontrabass), Lukas Geniusas aus London (Klavier), Ruth Kilius aus Berlin (Kammermusik und Korrepetition) und Anna Mirakyan aus Madrid (Korrepetition).

"Sommermusik ist ein Geschenk des Himmels"

Darüber hinaus wird der international bekannte Solist und Geiger Vadim Gluzman aus Chicago einen Sonder-Meisterkurs für Violine geben – seinen einzigen Kurs dieser Art in diesem Jahr in Europa, wie Adelheid Kramer, Managerin der Sommermusik, betont.

Zu hören sein werden die jungen Künstler nicht nur bei abendlichen Podien im CJD Jugenddorf, sondern bei zahlreichen Konzerten in Nagold, Wildberg und auch Calw. Dabei verlässt die Sommermusik die klassischen Pfade und lässt ihre Teilnehmer nicht nur in Kirchen, Sälen oder Hallen auftreten. Schon bei vergangenen Ausgaben traten Musiker im Asylantenwohnheim Haus Waldeck in Nagold auf. Das soll auch in diesem Jahr so geschehen. Darüber hinaus tragen die Musiker ihre Künste auch dorthin, wo es Menschen gibt, die nicht zu einem Konzert kommen können: So wird es Auftritte im Paracelsus-Krankenhaus in Bad Liebenzell, im Krankenhaus Nagold und im Seniorenheim Martha Maria in Nagold geben.

"Wir holen die internationale Musikszene in die Region", freut sich Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann auf die Sommermusik, bei der der Zuschauerzuspruch steige. Das Nagolder Stadtoberhaupt wird angesichts der Veranstaltung geradezu euphorisch: "Die Qualität der Musik lässt uns immer wieder staunen", so Großmann, der die Sommermusik für die Region als "Geschenk des Himmels" bezeichnet.

Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger kann sich da nur anschließen. "Sonst würden die beiden Städte die Sommermusik auch nicht gemeinsam machen", hebt Bünger hervor, der davon überzeugt ist, dass ein solches kulturelles Angebot dazu beiträgt, dass sich die Menschen in der Region wohlfühlen. Darüber hinaus habe die Veranstaltungsreihe auch Auswirkungen auf die junge Generation vor Ort. Bei der Sommermusik könnten sie mögliche Vorbilder live, persönlich und direkt erleben.