Die Redakteure Heiko Hofmann und Sebastian Bernklau (von links) im Gespräch mit Lesern des Schwarzwälder Boten. Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: Nagolder Redakteure tauschen sich bei der Eisbahn mit Lesern aus

Unter dem Motto "Sie sind uns nicht Wurst! Geben Sie Ihren Senf dazu!" standen die Nagolder Redakteure Heiko Hofmann und Sebastian Bernklau auf dem Longwy-Platz den Lesern des Schwarzwälder Boten Rede und Antwort. Wer das Gespräch mit der Redaktion suchte, wurde mit einer Grillwurst belohnt.

Nagold. Ein Thema, das am vergangenen Samstag besonders hervorstach, war das Thema Heimat mit all seinen Facetten. "Der Heimatteil der Zeitung könnte gerne mehr sein", befand gleich der erste Leser, der mit der Redaktion ins Gespräch kam. Er wünschte sich insbesondere mehr Nachrichten aus den Ortsteilen von Nagold sowie der umliegenden Orte. Außerdem wünschte er sich noch mehr Polizei-Berichte. Ein anderer Leser lobte explizit die lokale Berichterstattung "seiner" Zeitung. "Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit", sagte er. Die morgendliche Lektüre der Lokalzeitung nehme bei ihm einen ganz hohen Stellenwert ein.

Die Palette der Themen, die bei dem trüben Wetter zwischen Redaktion und Lesern erörtert wurde, war extrem breit. Sie reichte vom mangelhaften Radwegenetz in der Region bis zur Frage, wie man Kinder an das Lesen heranführen kann. Zu letzter Frage konnte direkt Abhilfe geschaffen werden – mit einer kostenlosen Leseprobe des Schwarzwälder Kinderboten. Außerdem informierte der Nagolder Redaktionsleiter Heiko Hofmann über das Projekt "Zeitung in der Schule", das seit Jahren erfolgreich an Schulen im Landkreis Calw angeboten werde.

Parken und ÖPNV als brisantes Thema

Wie die Auseinandersetzung mit Kultur eine Art Heimatverbindung schafft, wie soziale Prägungen die Identität von Nagoldern stiften, und welchen Beitrag Vereine und Institutionen in dieser Hinsicht leisten – all diese Dinge fand ein weiterer Leser spannend und wünschte sich die Thematisierung des Kulturbegriffes mit Bezug auf die lokalen Gegebenheiten.

Als brisantes Thema stellte sich schließlich das Thema Parken und ÖPNV-Nutzung heraus. Kritik äußerte ein Leser an dem Vorhaben der Stadt, die Tiefgarage des Otto-Hahn-Gymnasiums in Richtung Calwer Straße zu erweitern. Zu kostspielig sei die Erweiterung nach seiner Ansicht, und er wünschte sich stattdessen den Bau eines neuen kostengünstigeren Parkhauses in der Stadt. Zudem regte er an, den ÖPNV in Nagold zu stärken. Das Ungleichgewicht zwischen Investitionen in den Individualverkehr und Investitionen in ÖPNV oder Radwegenetz bemängelte er ebenfalls.

Eine treue Leserin berichtete über nervige Probleme beim Ticketkauf an Kartenverkaufsautomaten an der Strecke der Kulturbahn von Nagold nach Pforzheim und zurück. Sie berichtete weiter, dass sie selbst an den Schaltern keine Fahrtickets erwerben konnte.

Ein aufmerksamer Leser rief dazu auf, mit der Sprache sorgfältig umzugehen. So wünschte er sich beispielsweise einen sensibleren Umgang mit dem Begriff "umweltfreundlich". Dieser Begriff erzeuge in den Köpfen der Menschen eine falsche Vorstellung über das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt. Alles, was vom Menschen ausginge, sei nicht freundlich gegenüber der Umwelt, meinte der Leser.

Alles in allem war die Aktion für die Redakteure eine interessante Möglichkeit, sich einmal ganz ungezwungen und offen mit ihren Lesern auszutauschen. "Und das ein oder andere Thema, wird sich in den nächsten Wochen bestimmt auch im Blatt wiederfinden", ist Hofmann überzeugt.