In dem neuen Garten gibt es für die Kinder viele Möglichkeiten, um Abenteuer zu erleben. Quelle: Unbekannt

Spielspaß: Kita St. Michael auf dem Kernen feiert Einweihungsfest für neues Abenteuer-Gelände

Wer hat den schönsten Kindergarten-Garten in der Stadt? Ab sofort – ganz klar: Die Kita St. Michael auf dem Kernen. Da waren sich alle Honoratioren, Festgäste, Eltern, Erzieherinnen und natürlich Kinder einig, als sie am Freitag das neue Abenteuer-Gelände einweihen durften

Nagold. Eigentlich ist dieses "neue Paradies", wie es der Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats, Markus Fritsch, nannte, bereits seit über einem Jahr fertig. "Genau am 10. Juli 2020 um 17.40 Uhr" sei der Garten perfekt gewesen, erzählt Andrea Frey, die Leiterin der Kita St. Michael.

Dass sie diesen Zeitpunkt so genau abgespeichert hat, zeigt: Die Sehnsucht nach einem neuen Garten war für alle Beteiligten riesig. Entsprechend groß ist nun die Freude darüber, was letztlich aus der so aufwendigen Um- und Neugestaltung geworden ist. "Schauen Sie nur diesen eleganten Weg hoch", führt Frey selbst durch das neue Schmuckstück.

Hängebrücke wäre zu gefährlich gewesen

Gemeint ist der weite Bogen, der von der unteren Gartenebene mit seiner riesigen Sandkiste unter altem Baumbestand und den Hochbeeten, wo eigenes Gemüse für das tägliche gemeinsame Mittagessen gezogen wird, hoch zu den Terrassen mit den Spiel- und Turngeräten führt. Diesen relativ weiten Weg müssen die Kinder auch immer laufen, wenn sie die breite Rutsche herunter auf die Hauptebene benutzen wollen. Das sorge "bereits für viel Bewegung für die Kinder".

Aber noch was ganz anderes begeistert Frey an dem neuen, ziemlich vertikalen Garten: Hier gibt es jede Menge "besonderer Ecken" für kleine Abenteurer und Entdecker. Wie den Ausguck, von dem man das gesamte Gelände herrlich exponiert überblicken kann. Eigentlich hätte sie sich von hier aus eine Hängebrücke übers Grundstück gewünscht – aber dem standen dann doch Sicherheitserwägungen entgegen.

50 Tonnen Beton im Boden versteckt

Aber auch so gibt’s reichlich Faszinierendes, um darin "Lägerles und Verstecke" zu bauen. Und jenes alte Gartentor – das durch den Umbau eigentlich nirgendwo mehr hinführt, aber "sich so toll zum Spielen eignet". Die Fantasie der Kinder kennt da keine Grenzen.

Aber einen Wermutstropfen gab es dann doch für die Kinder. Denn Hanna Hiller von der bauausführenden Firma hatte zur offiziellen Einweihung nicht ihren Vorarbeiter "Ludwig" mitbringen können: Bedauerndes Seufzen bei Kindern, Eltern und Erzieherinnen, denn mit Ludwig verbindet alle hier nach der Bauphase eine tiefe Freundschaft.

Auch Hiller zeigte sich begeistert über die gelungene Umgestaltung des Gartens, die auch einige Überraschungen geboten hätte: So mussten beispielsweise über 50 Tonnen Beton aus den Boden und dem Hang geholt werden, um das neue Profil des Gelände modellieren zu können.

Stadt und Katholische Kirche legen zusammen

Was sich dann auch wohl bei den Kosten der Umgestaltung niederschlug: "Deutlich sechsstellig seien die gewesen, so Hubert Würth vom Zweckverband katholischer Kindertageseinrichtungen in den Dekanaten Calw und Freudenstadt, dem Betreiber der Nagolder Kita St. Michael. 70 Prozent der Kosten seien von der Stadt Nagold getragen worden. Der Rest vom Kirchengemeinderat der katholischen Kirche in Nagold als Träger der Kita.

Gut angelegtes Geld, findet Birgit Maier von der Stadt Nagold, die in Vertretung des Oberbürgermeisters den neuen Garten "als Vorbild für alle anderen Häuser" würdigte. Was Maier mit der Hoffnung verband, dass sich daraus vielleicht künftig "Synergien" mit dem künftig in unmittelbarer Nachbarschaft ja neu entstehende Waldkindergarten Rötenbach ergeben könnten.

Segen für die Rutsche als letzte Amtshandlung

Und dann war es am katholischen Dekan Holger Winterholer, den neuen Kindergarten-Garten zu segnen – eine seiner letzten offiziellen Amtshandlungen in Nagold vor seinem Weggang nach Rottenburg. Was er zur Freude der ihn begleitenden Kinderschar mit seiner Weihwasser-Bürste samt ordentlicher "Dusche" der Eltern vornahm.