Farbenspiel bei der Lichternacht in Nagold Foto: Fritsch

Kulturausschuss zieht Bilanz von Adventsveranstaltungen. Nur wenige Kritikpunkte.

Nagold - Mit einem erheiterten Blick Richtung "interessierter Öffentlichkeit" begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Großmann (CDU) diese zur öffentlichen Sitzung des Kultur-, Umwelt- und Sozialausschusses. Verkörpert wurde besagte Öffentlichkeit lediglich durch eine einzige Person. Immerhin. Gelohnt hat sich der Besuch auch für den Einzelnen wohl eher nicht, war der öffentliche Teil doch binnen weniger Minuten, ohne nennenswerte Vorkommnisse oder aufregende Eklats, abgehandelt worden.

Tagesordnungspunkt (TOP) eins – "Bekanntgabe von Beschlüssen, die in der vergangenen, nichtöffentlichen Sitzung gefasst wurden": Die Hinführung zu diesem Punkt dauerte länger als die eigentliche Abhandlung. Es gab nichts zu verkünden.

TOP zwei – "Haushaltssatzung und Haushaltsplan einschließlich der Wirtschaftspläne der Stadtwerke, der Stadtentwässerung sowie des Gertrud Teufel Seniorenzentrums für das Haushaltsjahr 2019": Die Ausarbeitung zu diesem Punkt lag den Angehörigen des Ausschusses bereits in Form von "Drucksache 258/2018" vor. "Brauchen Sie außer dem 600-seitigen Werk noch weitere Informationen?", fragte Großmann ironisch in die Runde. Es zeigte sich erwartungsgemäß keiner bedürftig. Und obwohl der OB überzeugt war, dass sich alle Mitglieder bereits intensivst die umfangreiche Abhandlung zugeführt haben dürften, gab es erstaunlicherweise keine Wortmeldungen zum Thema. Auch erledigt.

TOP drei – "Bekanntgaben": Nachdem bereits bei TOP eins nichts bekanntzugeben war, wäre es nahezu unvernünftig gewesen, nun mit dieser Beinahe-Tradition zu brechen. Abgehakt.

Endlich kommt etwas Spannung in den Saal

TOP vier – "Verschiedenes": Hier kam dann doch noch so etwas wie Fahrt in die Sache. Ausgerechnet bei dem Punkt mit der geringsten Strahlkraft.

Diese hatte der Weihnachtsmarkt. Kurt Brei (CDU) lobte die "supertolle Arbeit" der Organisatoren bei der Umsetzung des Marktes, bemängelte aber, dass die Stände weit auseinander standen. Philipp Baudouin, Leiter des Kulturamts stellte klar, dass Lücken gewollt seien: "Diese Pufferzonen sollen die Massen verteilen und dienen der Sicherheit."

Emmingens Ortsvorsteher Oskar Huber fehlte insgesamt ein wenig die "weihnachtliche Stimmung" auf dem Markt und er bedauerte, dass es nur auf dem Longwy-Platz eine Bühne gab, wohin sich dann auch ein wenig das Geschehen verschoben hätte. "Das liegt daran", erklärte Baudouin, "dass wir in den vergangenen Jahren bereits Schwierigkeiten hatten, zwei Bühnen durchgehend voll zu bekommen."

Zur anderen Advents-Veranstaltung, der Lichternacht, bemerkte Thomas Baitinger (CDU), dass einige Betreiber Glühwein in Styropor-Bechern ausgegeben hätten, was mit den Richtlinien der Stadt nicht zu vereinbaren sei. Hier schaltete sich Bernd Gorenflo (Grüne) ein. Ihm missfalle, dass beim Imbiss an der Burgruine auch zum Teil Einweggeschirr verwendet würde. Nach Angaben der Stadt sei die Küche aber voll ausgestattet mit Geschirr, Besteck, und Spülmaschine. Im Merkblatt zur Nutzung des Digel-Pavillons sei zudem vermerkt, den Gebrauch von "Einweggeschirr, -besteck und –bechern auf das absolut notwendige Mindestmaß" zu begrenzen.

Helmut Blaich (FWV) meldete sich zu Wort, weil ihm aufgefallen war, dass das Parken vor dem Krankenhaus zu jeder Tages- und Nachtzeit unnötigerweise koste: "Wer nachts ins Krankenhaus fährt, macht das nicht zum Spaß." Unnötig findet der OB es hingegen nicht, weil das kostenlose Parken zum Missbrauch einlade. "Alle Krankenhaus-Parkplätze in der Umgebung sind gebührenpflichtig."

Damit schlossen sich nach 15 Minuten die Türen des Saals für die Öffentlichkeit, und die Harmonie fand hoffentlich wieder Einzug. Ist doch schließlich Advent.