Nagolds Stadtgärtner lassen ein Jahr nach der Gartenschau die ganze Stadt wieder erblühen: 10 000 Blumen pflanzen sie in diesem Jahr, davon 2000 im Stadtpark Kleb. Auch die Bananenstauden, die überwintert haben, kommen rechtzeitig vor dem Sommer wieder in den Boden. Foto: Buckenmaier

Jahrhundertereignis 2012 hat Spuren hinterlassen. Ein Stück grüne Urbanität mitten in Nagold.

Nagold - Was ist Nagold vom Jahrhundertereignis 2012 geblieben? Auf den Spuren dieser Frage wanderte Stadtführerin Sabine Anthony mit einer kleinen Gruppe Interessierter über das ehemalige Landesgartenschaugelände. In der Marktstraße beginnt die Reise auch schon mit dem ersten kleinen Schatz: Dem so genannten "Swing", den weitreichenden Blumenkübeln am Straßenrand, die die Innenstadt warm und freundlich erscheinen lassen, genauso wie die zahlreichen eingetopften Bäume. Auch auf Kleinigkeiten wie die überall verteilten Spruchbanner weist Anthony liebevoll hin. Der ehemalige Eingang zum Gelände, das "Tor zur grünen Urbanität" ist ebenfalls noch vorzufinden, in Form von vier prachtvollen Kastanienbäumen am Longwy-Platz, hinter denen auch gleich das neue Restaurant an der Nagold liegt.

Auf dem neuen chinesischen Granitboden geht die Reise weiter an das nun begehbare Nagoldufer mit Sitzmöglichkeiten, über die neu und filigran gestaltete Brücke mit darunterliegendem Steg hinüber zum Krautbühlpark.

Der zuvor raue Betonparkplatz erstrahlt nun dank großzügiger Wiesenflächen, prächtig gewachsener Bäume und kleiner Sitzmöglichkeiten in neuem Glanz. Die wachsende Kirche aus 24 Lindenbäumen und Weidengeflecht bereichert nach wie vor das Stadtbild.

Die Themengärten blieben den Nagoldern ebenfalls erhalten und beeindrucken mit ihren verschiedenen Wasserspielen, einem prachtvollen Rosengarten und einem Schachbrett. Der Keltengrabhügel erhielt seinen Status als Kulturdenkmal erst durch die Landesgartenschau und wird durch die neue Gestaltung erst richtig gewürdigt.

Der Kleb kommt dank der noch vorhandenen Boyssenbühne, der großzügigen Liegewiese, dem wettkampftauglichen Minigolfplatz und der abwechslungsreichen Freizeitanlage mit Kleinkindbereich, Matschgrube und Fitnessgeräten erstmals richtig zur Geltung. Abgerundet wird das Bild durch die neu gestaltete Klebspitze mit Tischtennisplatten und Beachvolleyballfeld. Ihn umrandet ein Weg aus hochwertigem Muschelkalk, der zur Schlossbergterrasse mit umwerfender Aussicht und entlang einiger bunter Blumenbeete sowie einer Sammlung von Grenzsteinen aus der Region führt. Der Blick reicht über die weitläufige Wiese und die Freizeitanlage bis über die renaturierte Nagold auf den Longwyplatz.

Das Ende der kleinen Reise in die Vergangenheit markierte der Weg zum Gerichtsplatz – dank der neu angelegten Brücke im Eisenbahnstil deutlich kürzer – über eine echte Seltenheit: eine am Wochenende gesperrte, in grüner Urbanität erblühende Bundesstraße – der Marktstraße.

Was nun also bleibt, sind neben einigen Schmuckstücken der Landesgartenschau die ausladenden Grünflächen, bunt blühende Blumenbeete in der Innenstadt, ein Freizeitpark für die ganze Familie und eine renaturierte und verschönerte Nagold, umrahmt von neu angelegten Wegen wie der Uferpromenade an der Waldach, die Stadt und Park ansehnlich miteinander verbinden – ein Stück grüne Urbanität.