Start mit Schnäpschen: Die Teilnehmer der SPD-Tour durch Pfrondorf. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: SPD besucht Pfrondorf / Fehlende Baumöglichkeiten auch hier ein Thema / Alte Schule wird zum Bürgerhaus

Die Nagolder SPD besuchte im Rahmen ihrer Tour durch Nagolds Stadtteile Pfrondorf. Ortsvorsteherin Stefanie Renz begrüßte die Nagolder Sozialdemokraten, sowie zahlreiche interessierte Pfrondorfer Bürger mit einem original handgemachten Pfrondorfer Schnaps vor dem Rathaus.

Nagold-Pfrondorf. Eine gute Botschaft überbrachte die Pfrondorfer Ortsvorsteherin Stefanie Renz den Anwesenden gleich am Anfang. Pfrondorf habe 729 Einwohner und die Tendenz sei steigend.

Eines der zentralen Probleme in Pfrondorf sei, dass der Kindergarten an seine Kapazitätsgrenzen komme, meinte Renz. Der Kindergarten, der erst vor Kurzem erweitert wurde, habe 28 Plätze und in w gäbe es 33 Kinder. Die Garderobe für die Kinder sei jetzt schon zu klein, so Renz. Stadtrat Marco Ackermann meinte, die Stadt müsse prüfen, ob in solch einem Fall nicht Personal aufgestockt werden müsste.

Ein weiteres wichtiges Thema sei laut Renz in Pfrondorf der Mangel an Bauplätzen für Einfamilienhäuser. Der Ortschaftsrat plane im Bereich des ehemaligen Gasthauses Adler in der Ortsmitte Bauplätze zu schaffen. Dies sei notwendig um die hohe Nachfrage junger Familien zu befriedigen, so die Ortsvorsteherin. Daniel Steinrode meinte, man spüre in der gesamten Stadt einen großen Druck auf den Wohnungsmarkt. Für die wenigen vorhanden städtischen Bauplätze gäbe es lange Wartelisten, so Steinrode. Ein Problem, so Renz, sei, dass viele Gebiete am Ortsrand zu sogenannten FFH-Gebieten erklärt wurden, also ökologisch wertvoll, und deshalb eine Bebauung schwierig sei.

Ein Ärgernis, das von Bürgern vorgebracht wurde sei, dass es einige Baulücken im Ort gäbe, und diese von ihren Eigentümern nicht einmal gepflegt würden.

Stolz berichtete Renz den Anwesenden, dass man in der Neuhausenstraße den alten Brunnen, der ehemals eine Viehtränke gewesen sei, erneuere. Der Ortschaftsrat habe einen neuen Brunnen aus Buntsandstein gekauft, der nun in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern aufgestellt werde.

Auf dem Weg Richtung Ortsmitte kam man nochmals am ehemaligen Gasthof Adler vorbei. Renz bedauerte, dass man in der Ortsmitte keine klassische Dorfkneipe mehr habe. Wolfgang Schleehauf schlug vor zu prüfen ob es nicht irgendwo im Ort die Möglichkeit gäbe, eine Dorfkneipe tageweise von den Pfrondorfern genossenschaftlich in Eigenregie zu betreiben.

Treffmöglichkeiten für Vereine und die Jugend

In der Dorfmitte stand man dann vor dem Alten Schulhaus. Stefanie Renz berichte, dass der Ort auf den ELR-Förderbescheid (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) für dieses Gebäude warte. Gefördert werden Projekte, die lebendige Ortskerne erhalten, die zeitgemäßes Leben und Wohnen ermöglichen, sowie solche, die eine wohnortnahe Versorgung sicherten, so Renz. Man wolle das Gebäude sanieren, Wohnraum schaffen, sowie eine Art Bürgerhaus mit Treffmöglichkeiten für Vereine und die Jugend.

Renz erzählte den Anwesenden auch, dass man plane, in der Ortsmitte einen Dorfplatz mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dorfplätze im Ortskern seien wichtig für jede Dorfgemeinschaft, so Ackermann.

Renz berichtete auch, dass in den Sommerferien wieder die Daxsburg, die Kinderfreizeit des Jugendhauses in Pfrondorf stattfinden werde. Die beiden Stadträte Marco Ackermann und Gert Streib bedankten sich bei der Ortsvorsteherin, dass diese Freizeit so gut in Pfrondorf aufgenommen werde. Daniel Steinrode merkte an, dass für viele berufstätige Eltern dieses Angebot in den Ferien eine wichtige Betreuungsmöglichkeit sei, die schon jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen stoße. Die Stadt müsse sich Gedanken machen, wie weitere Angebote dieser Art geschaffen werden könnten, da bereits jetzt Eltern ihre Kinder für Ferienprogramme außerhalb Nagolds angemeldet haben, da in Nagold keine Plätze mehr frei seien.

Bevor die Gruppe sich auf den Weg zur Pfrondorfer Mühle machte, zeigte die Ortsvorsteherin den Genossen den neugestalteten Pfrondorfer Friedhof mit Urnenwand. Die Anwesenden waren erfreut über die Gestaltung und den Blick ins Nagoldtal. Lediglich die fehlenden Parkplätze am Friedhof stören, so Renz.