Bürokaufmann und Schriftsteller Klaus Pfrommer stelllt sich und seine Werke vor. Foto: Guimouza Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Der Fantasy- und Mystery-Autor Klaus Pfrommer erzählt aus dem Leben eines Schriftstellers

Die Zellerschule Nagold begrüßt einen besonderen Gast. In Kooperation mit dem BBQ Bildungszentrum findet hier eine Autorenlesung statt, um die Leselust der Schüler zu befeuern.

Nagold. Auf dem fernen Planeten Andravón tobt ein unerbittlicher Kampf zwischen Gut und Böse. Den Frieden zu bewahren, liegt in der Hand der sogenannten Lichtwächter. Diese sind namensgebend für die Buchreihe "Ära der Lichtwächter", mit der Klaus Pfrommer unter die Literaten ging. Der gebürtige Calwer sitzt nun im Musiksaal der Zellerschule Nagold. Vor ihm das Publikum, bestehend aus neugierigen Schülern der neunten und zehnten Klasse. Eingehend berichtet Pfrommer von seinem Werdegang zum Schriftsteller. Eben jener begann nämlich, als er selbst noch Schüler war.

Pfrommer war wohl kaum älter als die hier versammelte Schülerschaft, als er im Deutschunterricht die Aufgabe erhielt, einen Aufsatz zu schreiben, der vom Leben auf einem fremden Planeten erzählen sollte. Während seine Mitschüler bereits vollends zufrieden waren, wenn sie ihre Seite mit Müh und Not füllen konnten, schrieb der junge Pfrommer unermüdlich weiter und konnte seinen Ideenfluss kaum bremsen. So bemerkte er, dass er eine besondere Leidenschaft für das Schreiben empfand. Diese Passion ist es, die einen Schriftsteller vorantreibt und seinen kreativen Motor am Laufen hält. Und Pfrommers Motor rattert fleißig bis zum heutigen Tag. Seine Buchreihe "Ära der Lichtwächter" erweiterte er erst kürzlich um einen dritten Teil. Im Gegensatz zu Pfrommers zweitem Roman, der im irdischen Freiburg spielt, entführt der Autor den Leser im dritten Teil abermals in die mit Hingabe gestaltete Fantasiewelt namens Andravón. "Warum die Lichtwächter den Menschen so nahe stehen, wird allerdings erst im achten Band aufgelöst", scherzt der Autor.

Um den Schülern einen Einblick in seine Arbeitswelt zu gewähren, beschreibt Pfrommer den Arbeitsprozess, unter dem aus einer Idee ein fertiges Buch wird. Grundvoraussetzung ist selbstverständlich eine grobe Vorstellung dessen, was man erzählen möchte. Auch ist Schreiben ein Prozess, dem gründliche Recherchen vorausgehen sollten. "Hat man erst einmal die Idee und die nötigen Informationen beisammen, schreibt man ein Exposé", erläutert der Schriftsteller. Dabei handelt es sich um einen kurzen Text, der die Handlung und ihre zugrunde liegenden Strukturen zusammenfassend wieder gibt. "Wirklich lebendig wird eine Erzählung jedoch erst durch ihre Figuren", erörtert Pfrommer weiter.

Viel Recherche und Ausarbeitung nötig

Daher nimmt sich der Schreiber viel Zeit für die Ausarbeitung seiner Charaktere. Um in seiner immer komplexer werdenden Fantasie-Welt den Überblick zu behalten, bedient er sich dabei beispielsweise Kartei-Karten, auf denen er wichtige Eigenschaften seiner Figuren festhält. "Eine Figur wird auch dadurch interessant, dass sie an ihren Erfahrungen wächst", weiß Pfrommer. "Veränderungen machen eine Figur lebendig und glaubhaft." Auch das sogenannte Setting bedarf akribischer Planung. Selbst Flora und Fauna bleiben von der Kreativität des Autors nicht unberührt.

Wenn der gelernte Bürokaufmann nicht gerade arbeitet oder schreibt, gibt er sich dem Lesen hin. "Mein absoluter Lieblingsautor ist Steven King. Aber auch Tolkiens "Der Herr der Ringe" habe ich bereits unzählige Male gelesen." erzählt Pfrommer. Die Einflüsse sind nicht von der Hand zu weisen. Mit tolkinscher Detailliebe zeichnet er bereits im Prolog seines dritten Romans ein ausladendes Bild des Handlungsorts und der vorherrschenden politischen Verhältnisse.

Als moderner Schriftsteller, ist der Kontakt zu digitalen Medien unabdingbar. So sind sein erster und dritter Roman bereits als Amazon E-Books erhältlich. Auch auf Facebook, Instagram und Twitter besitzt der Autor Präsenzen und freut sich stets über Rückmeldungen.

Dies dient nicht nur zur erweiterten Reichweite, sondern knüpft auch den Kontakt zur jungen Leserschaft. "Es gilt, junge Menschen immer wieder zum Lesen zu motivieren", betont der Autor, dessen erster neugewonnener Jungleser des Tages bereits freudig vor ihm steht, und um ein signiertes Buch bittet.