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Museum im Steinhaus thematisiert die Geschichte der Weihnachtsbäume

Einige Bäumchen stehen bereits, andere werden mit bunten Kugeln und Lichtern geschmückt. Es duftet nach Schokolade, Nüssen und Tannenzweigen. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange.

Nagold. Seit Jahren wird im Nagolder Museum im Steinhaus eine weihnachtliche Ausstellung organisiert. In diesem Jahr steht der Weihnachtsbaum im Mittelpunkt. Unter dem Motto "Vom Samenkorn zum Schmuckstück" wird nicht nur der Weg von den Plantagen bis in unser Wohnzimmer thematisiert. Es wird auch die Entwicklung der Bräuche und Moden rund um den Weihnachtsbaum beleuchtet.

Herma Klar, die Leiterin des Museums ist sichtlich begeistert von der Vielfalt ihrer jüngsten Ausstellung. "Wir haben sowohl einen natur- als auch einen volkskundlichen Teil." Vom 3. Dezember bis zum 6. Februar kann die Ausstellung immer an Dienstagen, Donnerstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen 14 und 17 Uhr kostenfrei besucht werden. "Ich hoffe, dass die Bäumchen den langen Zeitraum überstehen, aber wir gießen ganz tapfer und ich glaube, es klappt", erklärt Heike Roller. Die Museumsmitarbeiterin ist mit dem Schmücken eines Bäumchens beschäftigt. Schokokränze, Walnüsse und bunte Schokolade werden an den Baum gehangen.

"Früher wurden die Weihnachtsbäume mit Essbarem wie Nüssen, Äpfeln oder Plätzchen geschmückt", weiß die Museumsleiterin. Der weihnachtliche Schmuck hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. In einer Glasvitrine werden verschiedene Kugeln, Kerzen und zum Beispiel das allbekannte Lametta präsentiert. Jedoch hat sich nicht nur die Art, die Bäume zu schmücken verändert, sondern auch die Arten der Bäume. Bis Ende der 1950er-Jahre hatten die Deutschen fast ausschließlich Rotfichten im Wohnzimmer stehen, heute ist die Nordmanntanne der Favorit. Auch diese unterschiedlichen Arten stehen zum Bestaunen bereit.

"Für mich ist es ein Highlight"

Im Rahmen dieser Ausstellung werden allerdings nicht nur die traditionellen Bräuche thematisiert. Der Weg der Weihnachtsbäume in unser Wohnzimmer ist ebenfalls ein großer Bestandteil. In einer großen Glasvitrine ist ein eher unscheinbares Weihnachtsbäumchen aus Pappe zu sehen. Dabei steckt dahinter die bedeutsame Geschichte, wie die Christbäume zur weihnachtlichen Tradition wurden. "Der Brauch ist ein gesunkenes Kulturgut", erklärt Klar. Früher konnte sich hauptsächlich der Adel einen Christbaum leisten. "Die Soldaten empfanden dies als einen schönen Brauch und brachten diese zu ihren Familien", berichtet die Museumsleiterin. Der ausgestellte Papierbaum wurde den Frontsoldaten im ersten Weltkrieg zugeschickt. "Für mich ist es ein Highlight", schwärmt Klar.

Auch die Produktion der Bäume ist ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang. Karl Heinz Moser ist mit seinem Unternehmen PlusBaum Samen nicht nur in der Region erfolgreich, sondern gehört zu den größten Samenhändlern in ganz Deutschland. Neben dem Verkauf ist auch die Zucht der Bäume ein wesentlicher Bestandteil. Um die begehrten Samen zu gewinnen, reist er nach Georgien und importiert sie nach Deutschland. Ein Jahresablauf der Produktion seiner Bäume ist in einer Fotodokumentation mit vielen Informationen ausgestellt.

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 3. Dezember, um 11.15 Uhr sind alle Interessierten eingeladen. Neben Karl-Heinz Moser und Herma Klar wird auch Bürgermeister Hagen Breitling die Gäste begrüßen.