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Alte Seminarturnhalle: Förderverien bietet Gelegenheit zum Rück- und Ausblick. Wolfgang Schäfer ehrt engagierte Mitglieder.

Nagold - Der Jahresauftakt in der Alten Seminarturnhalle hat Tradition – und bietet Mitgliedern wie Freunden des Fördervereins immer eine gute Gelegenheit zum Rück- und Ausblick im lockeren Bistro-Ambiente.

So auch jetzt wieder: Dabei freute sich Wolfgang Schäfer als Vorsitzender des Fördervereins Alte Seminarturnhalle über die große Resonanz – obwohl der Verein der Post "auf den Leim gegangen war". Denn die Einladung erfolgte per Infobrief – was aber eine Laufzeit von zwei Wochen bedeuten kann. Kein Wunder, dass Wolfgang Schäfer von der "Schneckenpost" sprach – und künftige Einladungen wieder mit Briefmarke versehen will. Zudem kündigte er den Aufbau eines Newsletter-Systems an, um Mitglieder und Freunde des Vereins zeitnah informieren zu können.

In seiner Rückschau erinnerte der Vorsitzende an viele herausragende Veranstaltungen in der Seminarturnhalle – und sprach von einem "bunten Strauß durch ganz verschiedene Genres". Zu den Anekdoten des vergangenen Jahres zählte die Kneipentour einer Künstlertruppe, von der die Gastfreundschaft des Fördervereins offensichtlich sehr großzügig ausgelegt wurde – denn die Zeche musste der Verein zahlen.

Wie schon in den Vorjahren hatte Wolfgang Schäfer aber auch echte Erfolgszahlen parat: Neuer Rekord waren 327 000 virtuelle Besucher auf der Homepage des Vereins – und rund 7500 reale Besucher wurden in der Semihalle selbst bei den 55 eigenen Veranstaltungen gezählt. Zu einer echten Erfolgsgeschichte hat sich die Theatergruppe "Vorhang auf" entwickelt, die 2015 mit ihrem Jubiläumsstück "Der nackte Wahnsinn" mehr als 1500 Besucher in die Seminarturnhalle lockte. "Unsere Veranstaltungen laufen auf extrem hohem Niveau", machte der Vorsitzende deutlich. Nicht unerwähnt ließ er allerdings ebenso den Hinweis, dass dies ohne die gute Unterstützung aus der Nagolder Wirtschaft nicht möglich wäre.

Zu den erfolgreichen Events zählen daneben der bei Ausstellern sehr beliebte Adventsmarkt oder die Stände des Fördervereins beim Nagolder Weihnachtsmarkt. Für ihr besonderes Engagement in diesen Bereichen zeichnete Wolfgang Schäfer Susanne Kummer (Foto, links) sowie Annette und Steffen Schrapel (rechts) aus.

Bei zweitägigem Festival im Juni sollen Künstler aus der Region auftreten

In seinem Blick nach vorne bezeichnete Wolfgang Schäfer das am 4. und 5. Juni geplante zweitägige Festival rund um die Seminarturnhalle als Lieblingsprojekt. Denn hier sollen Künstler aus der Region die Chance erhalten, sich auf der Bühne zu präsentieren – und der Vorsitzende hofft, dass daraus eine feste Veranstaltung wird.

Noch gelähmt vom Sommerzauber 2014 hat Wolfgang Schäfer in Nagold ein kulturelles Sommerloch ausgemacht. Deshalb thematisierte der Vorsitzende erneut mögliche Freiluftveranstaltungen im Boysen-Forum auf dem Kleb und hofft, "dass die Stadt auf diesen Zug aufspringt".

Wie Oberbürgermeister Jürgen Großmann erwiderte, hat man im Rathaus durchaus Ideen für die Boysenbühne, aber "wir wagen uns damit noch nicht aus der Höhle". Zumindest bis jetzt nicht, denn schließlich ließ der OB die Katze dann doch aus dem Sack. So kreisen derzeit die Gedanken im Rathaus um diesen Ort, und um die Idee, ob der große Frequenzbringer "Anker Beach" künftig dort eine neue Heimstätte finden könnte. "Wir haben dafür nicht viele geeignete Flächen", machte Jürgen Großmann deutlich, dass man derzeit mit den beteiligten Akteuren im Gespräch sei.

Bei dieser Gelegenheit sparte der Rathauschef nicht mit Lob für das Theater-Ensemble "Vorhang auf!", das den Vergleich mit anderen Bühnen nicht zu scheuen brauche. Doch auch das große Engagement von Wolfgang Schäfer für den Förderverein ließ der OB nicht unerwähnt und er betonte: "Das ist keine Selbstverständlichkeit". Immerhin sei das Thema Kultur zwischenzeitlich ein "harter Standortfaktor". Und da spiele die Alte Seminarturnhalle eine wichtige Rolle.

Musikalisch wurde der gut besuchte Jahresauftakt von Martin Kalmbach stimmungsvoll am Klavier umrahmt.