Das neue Domizil der VHS, das ehemalige Postamt Nagolds, kann erst im nächsten Jahr bezogen werden. In erster Linie verzögern sich die Fensterbauarbeietn im Untergeschossbereich. Unser Foto zeigt die Hinterseite des Gebäudes. Hier schließt sich ein großer Innenhof an, den man zusammen mit der Alten Seminarturnhalle nutzen könnte. Foto: Fritsch

Neues Domizil in der Bahnhofstraße wird nicht rechtzeitig fertig. Kostenrahmen von 740.000 Euro reicht aus.

Nagold - Manchmal sind Pläne zu ehrgeizig. Den Umzug der kompletten Volkshochschule in Nagold noch in diesem Jahr anzupacken, war offensichtlich solch ein Plan. Gestern kam die offizielle Nachricht: Die VHS zieht erst im Frühjahr 2014 um.

Nein, es waren nicht die berühmten guten Mienen zum bösen Spiel, die Nagolds OB Jürgen Großmann, sein Bauamtsleiter Richard Kuon und VHS-Chefin Angela Anding im gestrigen Pressgespräch machten. Auch wenn der Anlass für das Pressgespräch, die Verschiebung des Umzugs, nicht gerade positiv war: Die Freude auf das neue Domizil der VHS überwiegt. Schließlicht hat man bei der Bildungseinrichtung viele Jahre auf diesen Moment warten müssen – was macht da schon eine Verspätung von einem Viertel Jahr aus?

Genau: wenig. Vor allem, weil es gelungen ist, den Mietvertrag in den bisherigen Räumen am Vorstadtplatz kurzfristig verlängern zu können. Aber auch, weil das, was man dann im nächsten Jahr bezieht, einfach genau den Wünschen entspricht, die die VHS schon seit Jahren hegt.

Zu den Fakten: Der bisher terminierte Umzugstermin in den Weihnachtsferien wird fallen gelassen. Der Hauptgrund ist der Fensterbau. Die Handwerker sind offensichtlich gut ausgelastet. Bei der ersten Ausschreibung für das Gewerk bekam man laut Richard Kuon kein Angebot. Also musste man nochmal ausschreiben – und schon sind damit vier Wochen Zeit verloren. Der Fensterbauer ist nun gefunden, doch dessen Zeitvorstellungen harmonierten nicht wirklich mit jenen der VHS und des Nagolder Bauamts. Also entschied man sich zur Verschiebung. Kostenmäßig aber, so betont Richard Kuon, liegt man im Rahmen. Im Falle des Umbaus des alten Postamts zum neuen VHS-Domizil beträgt dieser 740.000 Euro.

Mitte Februar 2014 sind die Bauarbeiten im Gebäude wohl endgültig erledigt. Doch eine so große Bildungseinrichtung wie die VHS kann nicht einfach auf Abruf umziehen. "Das ist schon ein großer logistischer Aufwand", sagt Angela Anding. Ein Aufwand, den man am liebsten in den Ferien anpacken will. Denn in der Ferienzeit pausieren viele Kurse. Und so plant die VHS den Umzug in den zweiwöchigen Osterferien des kommenden Jahres vorzunehmen.

Etwa 700 Quadratmeter an Fläche steht der VHS in ihrem künftigen Domizil auf einem Untergeschoss, dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss zur Verfügung. Mehrere moderne Seminarräume – zum Teil mit Trennwänden flexibel in der Größe –, einen Computerraum und auch ein zeitgemäßes Foyer mit Aufenthaltsqualität bekommt der Bildungsträger dann zur Verfügung gestellt.

Weitere Räume aus dem zweiten Obergeschoss könnten folgen. Denn die Stadt Nagold verlegt den Hochbau und das Gebäudemanagment in andere Gebäude der Stadtverwaltung. Die städtischen Förster und der Personalrat sind noch im Dachgeschoss untergebracht – doch mittlefristig, so Nagolds Stadtoberhaupt, sollen auch sie umziehen.

"Die Verzögerung trübt nicht unsere Freude auf das neue Gebäude", versichert Anding. Quantitativ stehen der VHS in Zukunft etwa gleich viele Räume zur Verfügung, doch qualitativ verbessert man sich nach eigenem Bekunden enorm. Auch auf das Zusammenspiel mit dem direkten Nachbarn, der Alten Seminarturnhalle, zum Beispiel auch auf dem gemeinsamen Hof-Gelände zwischen diesen beiden Gebäuden, freut man sich.