Immer montags: Sportgruppe trifft sich weiter regelmäßig in der Stadthalle
Nagold. Nein, sie sind wohl nicht die "Alten" im herkömmlichen Sinn, auch wenn manche so aussehen. Nun gut, Ernst Jäger geht auf die 84 zu, aber der kann immer noch dem "Youngster" Erwin Rinderknecht mit seinen 62 Jahren ein Bein stellen. Selbst sein Torschuss hat bisweilen Erfolg und bringt die Halle zum Toben.
Im Sinne ihres verstorbenen Chefs "Done Hausch" wurde dessen Sportlergruppe beim VfL Nagold weiter geführt, jedoch sein umfassendes Engagement auf mehrere Schultern verteilt. Wie gut, dass es die Lehrer in der Gruppe gibt. Da wird durch Eckhart Kern und Wolfgang Bosch mit fruchtloser Autorität eine gezielte Aufwärmgymnastik betrieben, allerdings zeigt auch denen öfters Otto Grüninger, wie man richtig hüpft und mit den Armen wedelt.
Eine leitende Funktion hat Karl Hafner – seit 70 Jahren VfL-Mitglied – inne. Alle warten bis er kommt, denn ohne ihn geht gar nichts. Zumindest kommt die Gruppe nicht in die Halle rein. Und wenn mal Geld gebraucht wird, dann zückt Sepp Gareis seine Börse und erledigt das. Als Balljunge betätigt sich Bernd Dangelmaier, der auch am Ende des Jahres alle Übeltaten in unendlichen Reimen zum Besten gibt.
Ab und zu wagt es tatsächlich ein "Neurentner" am Montagabend in der Stadthalle zu erscheinen. Das endet dann mitunter mit einer Zerrung oder gar einem Bänderriss, und somit fällt der Neuzugang wieder aus und wagt oftmals keinen zweiten Anlauf.
Beim beliebten "Prellball" wird dem sonst üblichen Kampf "Mann gegen Mann" ein Riegel vorgeschoben. Hier bleibt der Gegner auf seiner Seite des getrennten Spielfeldes und der gezielte Faustschlag sollte sich auf den Ball beschränken.
Die jung gebliebenen "Stammspieler" sind süchtig nach dieser "Montagabend-Droge". Egal ob Fußball, Korbball oder Prellball, "es macht einfach Spaß mit diesen Verrückten rumzutoben", heißt es in der Pressemitteilung der sportlichen Senioren.