Schon kurz nach der Eröffnung herrschte in den Marktgassen reges Treiben. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtsmarkt: Pflichttermin für so manche Organisation

Der Grill ist eingeheizt, der Glühwein zubereitet und die Hütten sind geschmückt – am Freitag öffnete Nagolds Weihnachtsmarkt seine Pforten. Neben den Gastwirten und Süßwarenhändlern freuen sich auch viele Vereine auf ein weihnachtliches Wochenende.

Nagold. Am zweiten Adventswochenende bestimmen liebevoll geschmückte Hütten das Nagolder Stadtbild. Gastronomen aus der Region und bunte Süßigkeitenstände bieten Klassiker wie Punsch, Glühwein, gebrannte Mandeln, Waffeln, Würstchen und Flammkuchen an. Doch auch die Nagolder Vereine tragen einen wertvollen Teil zum Weihnachtsmarkt bei.

Die Lebenshilfe betreut Menschen mit Behinderung und hat dieses Jahr erneut einen Stand in der Innenstadt. Die Eltern der betreuten Menschen haben Socken gestrickt und Plätzchen gebacken, die nun mit Punsch und Gulaschsuppe in der eigenen Hütte zum Verkauf angeboten werden. "Es ist wichtig, dass man präsent ist", erklärt Inge Hertmann, die am Stand verkauft. Auch ihre Kollegin Marieluise Lips arbeitet gerne auf dem Markt: "Es ist immer spannend zu sehen, wer kommt. Außerdem kommt man ins Gespräch mit den Leuten." Die Einnahmen von diesem Wochenende sind von hoher Bedeutung für die Lebenshilfe. Daher arbeiten nur Ehrenamtliche im Verkauf.

Wichtige Einnahmen für Gruppen und Vereine

Für die Fußballabteilung des VfL Nagold ist der Weihnachtsmarkt "die wichtigste Einnahmequelle im Jahr", erklärt Wolfgang Schroth, der mit weiteren Helfern Pommes, Würstchen, Glühwein und Punsch ausgibt. Der Verein freue sich, ein paar Euro für die Fußballjugend zu verdienen, so Schroth. "Wenn wir zwei Millionen Würste verkaufen, reicht es uns für Neymar", lacht einer der Spieler.

Auch für die Nagolder Handwerkerschaft ist der Weihnachtsmarkt "die einzige größere Einnahmequelle des Jahres", so Paul Rapp, der am Stand heiße Speisen und Getränke verkauft. Neben Pommes und roten Würstchchen gibt es in diesem Jahr eine ganz besondere Spezialität. "Ein echter Handwerkerfleischkäse in Tannenbaumform", verkündet Rolf Lindau, einer der Handwerker, stolz. Bereits vor der Eröffnung wurden einige Leberkäsweckle verkauft. "Heute Mittag war hier schon die Hölle los", erinnert er sich. "Es ist zwar recht viel Arbeit, aber wir haben eine gute Gemeinschaft und da macht es Spaß", freut sich Rapp.

Die Weingruppe der Naturfreunde Nagold setzt in diesem Jahr ebenfalls auf eine besondere Spezialität. Für ihre Feuerzangenbowle haben sie ein ganz spezielles Rezept kreiert. Ein "sehr guter Wein" und die verschiedensten Gewürze dürfen dabei nicht fehlen. "Der Verein hält sich am Leben mit Mitgliedsbeiträgen und solchen Aktionen", erklärt Donata von Hartrott, die stolz die Zutaten präsentiert. "Für uns ist einfach wichtig, dass man sich präsentieren kann", fügt Kollegin Karen Sadler hinzu.

Auch für den Verein für soziale Integration und seelische Gesundheit ist die Öffentlichkeit ein wichtiges Thema. "Wir möchten auf unseren Verein aufmerksam machen", erklärt Anette Mechler. Sie verkauft mit anderen Helfern selbstgemachte Holzfiguren, Weihnachtskarten, Tee und Marmeladen. "Wir sind nicht abhängig von den Einnahmen, es geht uns eher darum, präsent zu sein", verrät Kollege Martin Merkle.