Trotz Turbulenzen im Euroraum schätzen Firmen aus dem Nordschwarzwald die Entwicklung optimistisch ein

Nordschwarzwald. Die Wirtschaft in der Region Nordschwarzwald befindet sich trotz der Turbulenzen im Euroraum weiterhin in robuster Verfassung.Die Erwartungen der Unternehmen deuten sogar darauf hin, dass die Konjunktur im Laufe dieses Jahres noch an Fahrt gewinnen kann. Dies ist das Ergebnis einer Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald zum Frühsommer bei rund 335 Unternehmen aus der Region.

Mit 35 Prozent berichtet ein nahezu gleich hoher Anteil wie noch zu Jahresbeginn von gut laufenden Geschäften, weitere 55 Prozent geben noch befriedigende Geschäfte an (Jahresbeginn: 58 Prozent). Bei zehn Prozent der Unternehmen (Jahresbeginn: sieben Prozent) hat sich aktuell die Geschäftslage verschlechtert.

Mit diesen Befragungsergebnissen liegt die Region im Landesdurchschnitt. "Die Reformen der vergangenen Jahre lassen unsere Unternehmen auf einem soliden Fundament stehen", kommentierte Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, das Befragungsergebnis.

Die Erträge werden etwas schlechter eingeschätzt als noch zu Jahresbeginn, eine Mehrheit von 60 Prozent bewertet sie allerdings noch mit befriedigend. Mit 82 Prozent sind die Kapazitäten gut ausgelastet, rund ein Viertel der befragten Firmen berichtet von vollen Auftragsbüchern. Bei der Hälfte der Unternehmen ist der Auftragsbestand auf hohem Niveau stabil. Positiv fallen auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate aus. Mit 28 Prozent rechnet ein höherer Anteil als noch zu Jahresbeginn mit künftig besseren Geschäften. 57 Prozent gehen von einer gleich bleibenden Entwicklung aus. Besonders optimistisch zeigen sich die regionalen Firmen im Hinblick auf die künftigen Umsätze, bei denen 41 Prozent eine weitere Verbesserung erwarten.

Steigende Energie- und Rohstoffkosten stellen aus Sicht der regionalen Firmen auch bei der aktuellen Befragung das größte Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung dar.

Die Unternehmen aus der Region sind zuversichtlich, weiterhin von der weltweit steigenden Nachfrage nach deutschen Produkten zu profitieren. Sie erwarten, dass sie auch in der nahen Zukunft die rückläufigen Exporte in der Eurozone durch Ausfuhren in den außereuropäischen Raum ausgleichen können. Die optimistischen Geschäftserwartungen sowie die überwiegend mit gut bewerteten Finanzierungsbedingungen schlagen sich in einer höheren Investitionsbereitschaft im Inland nieder. 35 Prozent der regionalen Firmen beabsichtigen, in den kommenden zwölf Monaten mehr im Inland zu investieren. Arbeitsplatzschaffende Kapazitätserweiterungen stehen weniger im Vordergrund, so dass die regionale Wirtschaft für die nächsten zwölf Monate überwiegend von einer gleich bleibenden Beschäftigtenzahl ausgeht.

Die große Mehrheit der befragten regionalen Unternehmen hat gegenwärtig keine Probleme damit, offene Stellen für Nachwuchskräfte mit Studienabschluss zu besetzen. Die meisten Unternehmen geben in den nächsten fünf Jahren einen gleich bleibenden Bedarf an Hochschulabsolventen an.

Steigenden Bedarf sehen die Firmen insbesondere bei Absolventen dualer Hochschulen, und hier vor allem bei Master-Absolventen. Nahezu ebenso stark gefragt werden aus Sicht der regionalen Firmen Master-Absolventen der Universität sein.