Die Ansichten zur gleichgeschlechtlichen Liebe gehen auseinander. Foto: Roessler Foto: Schwarzwälder-Bote

Sexualität: Viele beschäftigen sich nicht mit Homophobie

Homophobie bedeutet eine gegen Lesben, Bisexuelle, Transexuelle, Schwule und anderen Sexualitäten gerichtete Feindseligkeit. In Deutschland beschäftigen sich wenige mit dem Thema Homophobie. Viele Menschen sind homophob, da sie selbst unter sexueller Unsicherheit leiden oder durch ihr Umfeld beeinflusst werden.

Viele fühlen sich belästigt

Wenn lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche Personen in der Schule berücksichtig werden wollen, fühlen sich viele belästigt oder bedroht. Jugendliche, die es nicht gut finden, wenn Mädchen Fußball spielen oder Jungen weinen, lehnen auch Lesben und Schwule stärker ab. Homosexualität widerspricht der klassischen Geschlechterrolle.

Wir haben einige Lehrer und Schüler aus der Heumadenschule interviewt. So auch die Konrektorin Ulrike Gerat: "Warum soll ich was dagegen haben, wenn jemand einen anderen liebt."

Wir haben auch einen homophoben Schüler interviewt, der aber anonym bleiben möchte: "Ich toleriere Homosexuelle nicht, da ich die Vorstellung eklig finde, wie gleichgeschlechtliche Menschen sexuelle Tätigkeiten durchführen. Aber ich habe nichts gegen ihren Charakter an sich."

Ebenso haben wir die pädagogische Assistentin Anette Kremslehner befragt: "Ich toleriere Homosexuelle. Homosexualität hat nicht nur was mit Sexualitäten zu tun, sondern vor allem auch damit, dass man einen Gleichgeschlechtlichen liebt und es gibt nichts Schlechtes an einer Liebe und Sexualität, die beide glücklich macht."

Eine weitere Meinung einer homophoben Schülerin, die anonym bleiben möchte: "Ich finde es unnatürlich."

Dirk Hellstern, Klassenlehrer der achten Klasse sagt dazu: "Ja natürlich toleriere ich es. Ich finde Homosexualität was total Natürliches, das zum Beispiel auch in der Tierwelt vorkommt, also warum sollte man was dagegen haben."

Warum die Vorbehalte gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und alle anderen sexuellen Personen noch immer hoch sind, hat auch viel mit Unkenntnis zu tun. Unbekanntes erzeugt Unbehagen, Vertrautes erzeugt Sympathie.   Die Autoren sind Schüler der achten Klasse der Heumadenschule Calw 